Klimawandel - Schlossgärten suchen Hilfe

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Als der Park von Sanssouci angelegt wurde, war an Klimawandel nicht zu denken. Wie aber lässt sich die Gartenkunst von damals unter den Bedingungen von heute erhalten?

Zunehmende Trockenheit, immer häufigere Stürme und Starkregen: Das Unesco-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft wird immer mehr Klimawandel getroffen. Das stellt die Gärtner vor große Herausforderungen. Um sich fachliche Hilfe zu holen, veranstaltet die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) von diesem Donnerstag an in Sanssouci und Potsdam eine dreitägige internationale Tagung zum Thema »Historische Gärten im Klimawandel«.

Die zentrale Frage ist: Wie muss Gartendenkmalpflege aussehen, um die einzigartige Kulturlandschaft zu bewahren? Antworten sollen international renommierte Klimaforscher, Naturwissenschaftler und Gartenexperten geben, unter ihnen der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, und der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer vom Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies. Auch der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Hubert Weiger, gehört zu den Referenten.

Seit etwa einem Jahrzehnt nehmen die Auswirkungen des Klimawandels aus Sicht der Gärtner in Berlin und Brandenburg zu. Die Folge: Mehr Pflanzenschädlinge wandern ein und vermehren sich stark, Bäume leiden darunter und sterben ab. Nach Einschätzung der Gärtner der SPSG sind Ulmen, Eschen und Rotbuchen sowie neuerdings auch Eichen besonders gefährdet.

Die Baumbestände der Kulturlandschaft sind inzwischen schon rund 200 Jahre alt. Konzipiert hat die einzigartigen Parks der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné (1789-1866). Er ordnete Bäume mit Bedacht einzeln oder in Gruppen an, um ein regelrechtes Gemälde zu schaffen.

Nun sind die Böden trockener als zu Zeiten Lennés, doch die historisch gepflanzten Baumarten können wegen der künstlerischen Wirkung nicht einfach ersetzt werden - auch wenn andere Arten besser mit Trockenheit zurechtkommen würden. Doch können moderne Techniken und Rezepte den Pflanzen helfen - oder sind alte Praktiken besser? Den Gärtnern stellen sich viele Fragen, die auf der Tagung beantwortet werden sollen. dpa/nd

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