Löning trifft, Aue punktet
FC Erzgebirge erspielt Remis bei Spitzenreiter Ingolstadt
Flanke - Kopfball - Tor: Frank Löning trifft wieder. Mit seinem Treffer in der 20. Minute beim 1:1 am Dienstagabend beim FC Ingolstadt 04 ist der Stürmer wieder zum Hoffnungsträger des FC Erzgebirge Aue avanciert. Ebenso wie das gesamte Team des Tabellenletzten scheint Löning die mentale Krise nach fünf Niederlagen zu Saisonbeginn überwunden zu haben. »Wir kommen langsam in Schwung. Im Moment ist ein ganz anderer Zug in der Truppe«, erklärte der 33-Jährige nach seinem zweiten Saisontor.
Hinter dem Routinier liegen harte Wochen. In der vergangenen Saison lotste der ehemalige Trainer Falko Götz den Stürmer in der Winterpause aus Sandhausen nach Aue. Für den Verein ein Glücksgriff: Löning bildete in der Rückrunde mit Jakub Sylvestr ein kongeniales Duo im Angriff. Löning selbst steuerte fünf Tore zum Klassenerhalt bei. Doch noch wichtiger waren die Freiräume, die er für den Slowaken schaffte, der nach Lönings Verpflichtung neunmal traf.
Vom gefeierten Helden war der Fall zu Beginn der neuen Saison tief. Ohne Sylvestr, der nun beim 1. FC Nürnberg spielt, schien Löning verloren, musste sich oft vergeblich als alleinige Spitze aufreiben und wurde sogar von den eigenen Fans bei vergebenen Chancen ausgepfiffen. »Wenn ich mir über jede vergebene Möglichkeit Gedanken mache, dann kann ich nicht mehr Fußball spielen, dann ist der Kopf zu. Ich bin lange genug dabei, da muss ich mir nicht mehr in die Hose machen«, sagte Löning.
Mit seiner Erfahrung und Abgeklärtheit ist dem 33-Jährigen auch bewusst, dass sich die Situation für Aue nach vier Punkten aus den letzten zwei Spielen zwar gebessert hat, aber noch lange nicht befriedigend ist. »Es ist immer noch brisant. Das waren nur zwei kleine Schritte. Es ist auch für mich etwas Neues in meiner Karriere, das habe ich so noch nicht erlebt. Aber wir zeigen wieder Charakter«, urteilte der Angreifer.
Trotz der zahlreichen Profijahre, die der zweifache Vater bereits erlebt hat, lernt er nicht aus. Beim 3:0 gegen St. Pauli am vergangenen Freitag hatte Löning sein erstes Saisontor geschossen, vergab aber auch eine hundertprozentige Möglichkeit. Das wurmte ihn. »Ich habe mir die Szene noch einmal auf Video angeschaut, weil viele gesagt haben, dass man den rein machen muss. Als der Ball dann heute zu mir kam, habe ich mich daran erinnert und es viel besser gemacht«, sagte er nach seinem 1:0-Führungstreffer in Ingolstadt.
Am Freitag geht es für Aue mit dem Heimspiel gegen den VfR Aalen weiter. Mit einem Sieg könnte der Positivtrend bestätigt und auf eine gute Punkteausbeute aus der englischen Woche geschaut werden. »Wir müssen uns schnell erholen und wieder zuschlagen. Die Unterstützung der Fans gegen Pauli war phänomenal. Wir wollen ihnen etwas von dem zurückgeben, was wir in den letzten Wochen versäumt haben«, so Löning. dpa/nd
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