Keine Nato-Planungen zu Pufferzone an syrisch-türkischer Grenze
Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Von Türkei geforderte Zone wird »noch nicht diskutiert« / Türkische Regierung schließt alleinige Bodenoffensive erneut aus
Ankara. Die Nato betreibt bislang keine Planungen für eine von Ankara geforderte Pufferzone zwischen Syrien und der Türkei. Eine solche Maßnahme werde in der Militärallianz »noch nicht diskutiert«, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem türkischen Außenminister Mevlut Cavusoglu in Ankara. In der Unterredung zwischen Stoltenberg und Cavusoglu sei der Vorschlag jedoch erörtert worden.
Auch die US-Regierung hatte am Mittwoch mitgeteilt, trotz der heftigen Kämpfe zwischen Kurden und Kämpfern der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) um die nordsyrische Grenzstadt Kobane an der Grenze zur Türkei sei eine Pufferzone »nichts, worüber im Moment nachgedacht« werde. Der Vorschlag aus Ankara sei es aber »wert, sehr genau geprüft zu werden«. Ähnlich äußerten sich bereits Großbritannien und Frankreich.
Cavusoglu sagte nach dem Gespräch mit Stoltenberg, niemand dürfe von der Türkei erwarten, eine Bodenoffensive gegen den IS allein zu führen. Dies sei »nicht realistisch«, sagte er angesichts wachsenden internationalen Drucks auf seine Regierung, in Syrien militärisch einzugreifen. Einen Alleingang am Boden hatte die Türkei auch zuvor bereits ausgeschlossen. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.