Dynamo Dresden zieht ins Pokal-Achtelfinale ein
Drittligist besiegt den VfL Bochum in der Verlängerung mit 2:1
Dresden. Dank Top-Torjäger Justin Eilers ist Fußball-Drittligist SG Dynamo Dresden erstmals seit 1994 wieder ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Der 26-Jährige, der tags zuvor nach einem Hexenschuss fit gespritzt worden war, sicherte am Dienstagabend mit seinem Doppelpack (61./94.) den 2:1 (0:0)-Zweitrundensieg nach Verlängerung gegen Zweitligist VfL Bochum. Vor 28 053 Zuschauern brachte Simon Terodde (53. Minute) den Favoriten zwar in Front. Doch Eilers drehte die Partie und sicherten den im Vorjahr aus dem Pokal-Wettbewerb ausgeschlossenen Sachsen weitere Zusatzeinnahmen von 527 000 Euro. Zuvor hatte Dresden bereits Champions-League-Starter FC Schalke 04 aus dem Pokal geworfen.
»Jeder, der sich heute eine Karte gekauft hat, wird es nicht bereut haben. Ich finde es unfassbar geil, wie die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand die Partie noch gedreht hat«, sagte Dresdens Schlussmann Benjamin Kirsten, der mit einer Parade in der 117. Minute gegen Michael Gregoritsch das Weiterkommen endgültig sicherte. Eilers, der erst tags zuvor nach einem Hexenschuss fit gespritzt worden war, meinte: »Mein Rücken tut sehr weh, aber es lässt sich noch leben. Ich bin froh, dass es beim 2:1 geblieben ist, sonst wäre ich nach meiner vergebenen Chance zum 3:1 verrückt geworden.«
Dynamo-Coach Stefan Böger veränderte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 in Duisburg in der Liga auf zwei Positionen. In den ersten 20 Minuten zeigten sich die Gastgeber nervös und konnten von Glück sprechen, nicht nach vier Minuten schon in Rückstand zu sein. Stanislav Sestak hatte die erste große Möglichkeit für Bochum, doch Dennis Erdmann rettete kurz vor der Linie.
Danach kam Dynamo wesentlich besser ins Spiel und hatten bis zur Halbzeit die klareren Chancen. So klärte Heiko Butscher gleich zwei Mal gegen Sylvano Comvalius (25./45.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zappelte der Ball dann im Tor. Schiedsrichter Markus Wingenbach zeigte nach dem Kopfballtreffer von Erdmann zunächst auch auf den Punkt, nahm seine Entscheidung dann aber nach Rücksprache mit einem Linienrichter wieder zurück. Eilers hatte im Sechzehner Danny Latza gefoult.
Nach der Pause kam Dynamo engagiert und mit viel Offensivdrang aus der Kabine. Lediglich die Präzision fehlte in zwei gefährlichen Flanken von der rechten Seite. Dann folgte jedoch die kalte Dusche durch den VfL, als Terodde völlig war und mit einem präzisen Kopfball SG-Schlussmann Benjamin Kirsten keine Chance ließ. Dynamo benötigte aber nicht lange, um sich davon zu erholen und Eilers glich mit seinem elften Saisontreffer aus. Danach lieferten sich beide Teams einen leidenschaftlichen Pokalfight, den der abgezockte Eilers in der Verlängerung zugunsten der Dresdner entschied. In der 117. Minute rettete Kirsten mit einer Glanzparade gegen Michael Gregoritsch das Weiterkommen. dpa
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.