Behörden prüfen Verbot von Hooligan-Demo in Hannover
Mann aus NRW hat in Hannover eine Demonstration gegen Salafisten angemeldet / Bislang 72 Strafverfahren nach rechten Auschreitungen in Köln
Hannover. Nach NDR-Informationen versucht die Polizeidirektion Hannover derzeit mit einem Mann in Kontakt zu treten, um auszuschließen, dass eine Demonstration am Sonnabend, den 15. November in Hannover unter dem Motto »Europa gegen den Terror des Islamismus« unter falschen Namen angemeldet wurde. Außerdem werde ein Verbot der Demonstration geprüft.
Am vergangenen Sonnabendabend sei eine Anmeldung bei der Versammlungsbehörde in der niedersächsischen Landeshauptstadt eingegangen. Als Versammlungsleiter sei ein Mann aus Niedersachsen benannt, der polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten ist. Der NDR gibt an, dass ihm das Schreiben vorliege, der Anmelder rechnet dabei mit einer Teilnehmerzahl »ähnlich wie am 26. Oktober in Köln bei der Demonstration der 'HoGeSa' (Hooligans gegen Salafisten)«. Eine halbwegs seriöse Einschätzung der Teilnehmerzahl sei im Moment aber nur schwerlich möglich, so der Demonstrationsanmelder weiter.
Für den 15. November war zunächst eine Hooligan-Demo mit rund 10 000 Teilnehmern in Berlin am Brandenburger Tor angemeldet worden, später aber wieder abgesagt worden: Der Anmelder aus Nordrhein-Westfalen rief bei der Polizei an und gab an, er habe die Aktion überhaupt nicht angemeldet.Eine ebenfalls für Mitte November geplante Hooligan-Demonstration in Hamburg war ebenfalls vom Anmelder abgesagt worden.
Eine Woche nach den Hooligan- und Neonazi-Krawallen in Köln haben Ermittler unterdessen bislang 72 Strafverfahren eingeleitet. 32 Beschuldigte seien identifiziert, sagte am Montag der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Ulf Willuhn. Ermittelt werde unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung. stf/mit Agenturen
Zu den Krawallen in Köln lesen sie auch den Sonntagsschuss von Christoph Ruf: Elefanten auf LSD.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.