CSU-General fürchtet »linkes Wetterleuchten«

Scheuer kritisiert SPD für rot-rot-grüne Verhandlungen in Thüringen: beschädigt große Koalition / Stegner und Fahimie hätten dies »von langer Hand geplant«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach Auffassung von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer beschädigt das angestrebte rot-rot-grüne Regierungsbündnis in Thüringen die große Koalition aus Union und SPD in Berlin. Namentlich kritisierte Scheuer in einem Interview mit der »Mittelbayerischen Zeitung« den SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel. Dieser sei für seine Partei verantwortlich. »Wenn jeder Landesverband einfach machen kann, was er gerade will, zeugt das nicht von einer starken Parteiführung.«

Die ehemals stolze Volkspartei SPD mache sich in Erfurt »zum Steigbügelhalter der Linkspartei«, meinte Scheuer. Das sei ein Schlag ins Gesicht aller SED-Opfer. »Damit werden die Unrechtsstaats-Verherrlicher salonfähig gemacht«, zitiert das Blatt den CSU-Politiker. SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi und SPD-Vize Ralf Stegner warf Scheuer vor, »dieses linke Wetterleuchten der SPD von langer Hand geplant« zu haben. Beide versuchten, die Republik an ein linkes Bündnis nach der Bundestagswahl 2017 zu gewöhnen.

Derweil haben in einer Umfrage für »Welt« und »Tagesthemen« 57 Prozent der Bundesbürger der Aussage zugestimmt, dass sich die Linkspartei noch nicht richtig von ihrer SED-Vergangenheit gelöst habe. In Ostdeutschland sehen das aber nur 40 Prozent so, in Westdeutschland sind es 60 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten sagt, es sei noch nicht an der Zeit, dass die Linkspartei einen Regierungschef stellt (55 Prozent) - 40 Prozent sehen das anders. Vor allem im Osten (56 Prozent) sagt eine Mehrheit, ein Ministerpräsident der Linken sei in Ordnung, im Westen sehen das nur 36 Prozent so. nd/mit Agenturen

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -