Pentagon-Chef Hagel tritt zurück
Spekulationen über Differenzen mit Obama beim Vorgehen in Syrien
Washington. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel tritt laut einem Bericht der »New York Times« zurück. Präsident Barack Obama habe den Republikaner Hagel bereits vergangene Woche zu diesem Schritt aufgefordert, schreibt die Zeitung. Der Schritt kam weitgehend überraschend. In Washington wird spekuliert, dass Obama eine andere Strategie im Kampf gegen die Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) will. Unklar war am Montag, wer Hagels Nachfolger werden soll. Als mögliche Kandidaten genannt werden Michèle Flournoy, früher Under Secretary im Pentagon, sowie der demokratische Senator und Militärexperte Jack Reed.
Die Zeitung bezeichnet den 68-Jährigen als erstes hochrangiges »Opfer« der jüngsten Kongresswahlen, bei denen die Republikaner die Mehrheit in beiden Parlamentskammern gewonnen haben. Hagel ist der einzige Republikaner im engeren Sicherheitsteam des Demokraten Obama.
Bereits kürzlich drangen Differenzen über das situationsgerechte Vorgehen der USA in Syrien aus dem Weißen Haus. US-Jets bombardieren zwar seit über drei Monaten Fahrzeuge und Stellungen der radikalen Sunnitenmiliz IS - durchgreifende Erfolge wurden aber bisher nicht bekannt. Strittig ist dabei auch, wie man syrische Rebellen stärker in ihrem Kampf gegen die Assad-Regierung in Damaskus unterstützen könnte. Hagel hatte erst kürzlich darauf beharrt, es gebe keine Strategieänderung. Er ist einer der ganz wenigen Republikaner, der sich in der Vergangenheit skeptisch zum Irakkrieg geäußert hatte. Zu seinen Hauptaufgaben als Pentagonchef gehörten der Abzug der US-Kampftruppen aus Afghanistan sowie die Umsetzung von Sparzwängen im Verteidigungshaushalt. dpa/nd
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!