Zehntausende Spanier protestieren gegen Sparpolitik
»Märsche der Würde« in mehr als 40 Städten des Landes / Aufruf unter anderem von Podemos und Vereinigte Linke
Berlin. Zehntausende Spanier haben bei landesweiten Demonstrationen gegen die Spar- und Wirtschaftspolitik der konservativen Regierung protestiert. Zugleich forderten viele den Rücktritt von Ministerpräsident Mariano Rajoy. Die »Märsche der Würde« fanden am Samstag in mehr als 40 Städten des Landes statt. Zu den Protesten hatten rund 130 Organisationen und Bewegungen, darunter auch die Linksparteien Vereinigte Linke (IU) und Podemos, aufgerufen.
Die Teilnehmer forderten auf Plakaten »Brot, Arbeit, Würde«. Die Folgen der langjährigen Wirtschaftskrise seien in Spanien noch sehr deutlich zu spüren. Die größte Kundgebung gab es in der Hauptstadt Madrid. Dort gingen nach Angaben der Organisatoren »mehrere zehntausend« Bürger auf die Straßen. In sechs Marschkolonnen zogen sie zum zentralen Platz Puerta del Sol, wo sie trotz Regens bis zum späten Abend aushielten. Die Demonstranten riefen: »Ja, es ist möglich« in Anlehnung an den Wahlkampfslogan von US-Präsident Barack Obama »Yes, we can« aus dem Jahr 2008. Auch in Barcelona und anderen spanischen Städten gingen die Menschen auf die Straße.
Die spanische Wirtschaftslage hat sich nach sechs Krisenjahren in den vergangene Monaten deutlich verbessert. Die Konjunktur zieht wieder an und die Arbeitslosenquote sank im dritten Quartal dieses Jahres auf 23,7 Prozent, 2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahreszeitraum. In den Monaten Juli bis September waren aber immer noch rund 5,4 Millionen Menschen ohne Arbeit. Agenturen/nd
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