Lange Prozedur vor dem Finale
127. IOC-Vollversammlung in Monte Carlo eröffnet / Große Zuversicht vor dem Reformgipfel
Am Montag und Dienstag stimmt die 127. IOC-Vollversammlung im Fürstentum über 40 Änderungsvorschläge ab und könnte damit die größte Reform der letzten Jahrzehnte einleiten. »Der Zuspruch sorgt für große Zuversicht«, äußerte IOC-Präsident Thomas Bach nach der zweitägigen Sitzung der IOC-Exekutive.
Die 115 stimmberechtigten Mitglieder haben nun voll zu tun, um die Reform umzusetzen. Zunächst werden die Vorsitzenden der 14 Arbeitsgruppen die Inhalte vorstellen, ehe eine weitere Debatte folgt. Im Anschluss daran wird über jeden der 40 Punkte einzeln per Handzeichen abgestimmt. Sobald ein Antrag angenommen wurde, wird er in der Olympischen Charta verankert.
Die Schlagwörter der »Agenda 2020« sind Nachhaltigkeit, Glaubwürdigkeit und Jugend. Bach will den olympischen Sport wieder populärer machen und die Austragung von Olympischen Spielen vereinfachen. So sollen die Kosten für Bewerbungen, die zuletzt bei rund 50 Millionen Euro lagen, reduziert werden. Generell will sich Olympia verstärkt an die Bewerberstädte und deren nachhaltiger Entwicklung anpassen.
Noch vor der Reform veröffentliche das IOC den weiteren Zeitplan für die Bewerbung um die Sommerspiele 2024. Die Antragsphase startet am 15. September 2015. Spätestens am 8. Januar 2016 müssen alle Anträge bei IOC eingereicht sein. Im April oder Mai 2016 schließt die Antragsphase. Danach gibt das IOC die sogenannten Candidate-Cities bekannt, die offiziellen Bewerberkandidaten für die Sommerspiele 2024. Die Kandidatenphase läuft bis zur Wahl der Gastgeberstadt am 15. September 2017.
Die IOC-Exekutive ließ sich über den Stand der Vorbereitungen in Pyeongchang (Winterspiele 2018) und Tokio (Sommerspiele 2020) unterrichten. Im Januar und Februar 2016 setzt sich das IOC erneut mit dem OK von Pyeongchang zusammen. Hier ist ein Streit entbrannt. Die Provinzregierung von Gangwon sieht sich nicht mehr in der Lage, die Hälfte der 47 Millionen Euro für den Bau des Olympiastadions zur Verfügung zu stellen und droht, die »Rechte für die Austragung der Spiele zurückzugeben«. SID/nd
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