40 Prozent mehr Baubeginne in israelischen Siedlungen
Peace Now: Deutliche Zunahme des Siedlungsbaus in Netanjahus Amtszeit
Tel Aviv. Drei Wochen vor der Parlamentswahl in Israel hat eine Friedensorganisation einen dramatischen Anstieg der Siedlungsaktivität während der Amtszeit der Regierung Benjamin Benjamin Netanjahus angeprangert. Allein im Jahre 2014 sei die Zahl der Baubeginne im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent gestiegen, sagte ein Sprecher der Organisation Peace Now am Dienstag.
Im vergangenen Jahr sei mit dem Bau von 3100 Wohneinheiten sowie 165 öffentlichen Gebäuden und 92 industriellen und landwirtschaftlichen Einrichtungen begonnen worden. Gut zwei Drittel davon befänden sich in Gebieten, auf denen die Palästinenser ihren künftigen Staat erreichten wollen.
Die Zahl der Ausschreibungen in den Siedlungen im Westjordanland und Ost-Jerusalem hat laut dem Jahresbericht von Peace Now ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht. 2014 seien Ausschreibungen für 4485 Wohneinheiten veröffentlicht worden.
Während der dritten Amtszeit Netanjahus (2013 bis 2015) sei der Bau in durchschnittlich 460 Wohneinheiten vorangetrieben worden. Diese befänden sich vor allem in isoliert gelegenen Siedlungen - also nicht in den größeren Siedlungsblöcken, die Israel im Rahmen einer künftigen Friedensregelung ohnehin annektieren will.
Bei der Wahl am 17. März gehe es um »die Zukunft der Zwei-Staaten-Lösung«, teilte Peace Now mit. »Jedes weitere Jahr mit der Rechten an der Macht bedeutet mehr Siedlungsbau und verringert die Wahrscheinlichkeit von zwei Staaten.« dpa/nd
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