Bewährungshilfe

Als Rekordweltmeister kann Petter
 Northug nun seinen Hausarrest 
antreten

Alle zwei Jahre können Norwegens Sportfans feiern. Jeweils im Februar mit ungerader Jahreszahl zeigen die Athletinnen und Athleten bei nordischen Skiweltmeisterschaften, dass ihr Land das alleinige Copyright auf »Heimatland des Skilanglaufs« hat, so sehr die Wasa-laufenden Schweden auch widersprechen mögen. Bei den Titelkämpfen 2015, die am Sonntag in Falun (Schweden) mit einem Erfolg von Superstar Petter Northug über 50 Kilometer zu Ende gingen, war es nicht anders. Neun von zwölf Langlauftiteln sicherte sich Team Norge, vier davon heimste Northug ein.

Nach WM-Siegen hat Petter Northug jr. in Falun seinen legendären Landsmann Björn Dählie (neun mal Gold) übertroffen: Der 29-Jährige hat jetzt 13 WM-Goldmedaillen gesammelt. Acht WM-Staffelrennen in Folge hat Norwegen gewinnen können, fünf Mal war Superspurter Northug dabei der Schlussläufer. Auch am Sonntag nach 50 Kilometern hatte Northug noch so viel Spurtkraft auf den letzten Metern, dass er mit seinen kräftigen Doppelstockschüben die Konkurrenten wie Nachwuchsläufer aussehen ließ.

Nach dem Zieleinlauf in Falun lächelte er versonnen. Dass er in Falun überhaupt antreten durfte, hatte er der Milde der heimischen Justiz zu verdanken. Ursprünglich hätte Northug im Februar zu Hause in Trondheim eine 50-tägige Arreststrafe absitzen müssen, mit elektronischer Fessel am Fußgelenk - die Strafe für eine Unfallfahrt im Mai 2014, bei der Northug nicht nur betrunken einen Unfall verursacht hatte, sondern auch von der Unfallstelle geflüchtet war. Schließlich behauptete er, der befreundete Beifahrer habe am Steuer gesessen, was sich allerdings ebenfalls als die Unwahrheit herausstellte.

Zu umgerechnet 22 000 Euro Geldstrafe wurde Northug verurteilt, zusätzlich sollte er 50 Tage ins Gefängnis. Doch zu Northugs Glück und vielleicht auch ein wenig zum Wohle der Skination Norwegen wurde seine Haftstrafe schließlich in einen Hausarrest umgewandelt und auf das Saisonende verschoben. Bisher hat Petter Northug seine Bewährung fehlerfrei überstanden.

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