Kugel ersetzt Giftspritze
US-Staat Utah will wieder mit Erschießungen hinrichten
Salt Lake City. Der US-Bundesstaat Utah hat die Hinrichtung von Todeskandidaten durch ein Erschießungskommando wieder eingeführt. Gouverneur Gary Herbert unterzeichnete am Montag ein entsprechendes Gesetz, das der Senat in Salt Lake City vor einigen Tagen verabschiedet hatte. Demnach kommen zum Tode Verurteilte in Utah künftig wieder vor ein Erschießungskommando, sollten keine Chemikalien für die Giftspritze vorhanden sein. Der Bundesstaat hatte 2004 die Abschaffung der Erschießungskommandos beschlossen. Zuletzt war 2010 ein Mörder per Erschießung hingerichtet worden, dessen Verurteilung vor 2004 erfolgt war. Von den 32 US-Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe zulässig ist, arbeitet derzeit lediglich Oklahoma mit Erschießungskommandos.
Der Oberste Gerichtshof der USA überprüft derzeit die Rechtmäßigkeit von Hinrichtungen durch Giftspritzen. Konkret geht es darum, ob diese Hinrichtungsmethode mit dem in der US-Verfassung verankerten Verbot grausamer und ungewöhnlicher Bestrafung vereinbar ist. Im Streit um eine umstrittene Giftmischung für Hinrichtungen hatte der Oberste Gerichtshof im Januar die im Bundesstaat Oklahoma geplante Vollstreckung dreier Todesurteile vorerst ausgesetzt. Das Gericht reagierte damit auf Einsprüche dreier Todeskandidaten gegen ein vorgesehenes Gift. Im vergangenen Jahr war eine kaum erprobte Mischung bei der Hinrichtung des verurteilten Mörders Clayton Lockett in Oklahoma eingesetzt worden. Lockett wand sich nach der Injektion 43 Minuten lang im Todeskampf, bis er schließlich einen Herzinfarkt erlitt. dpa/nd
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