Trotz Waffenruhe zwei ELN-Guerillas in Kolumbien getötet

Einer der Toten soll ein hochrangiger Finanzchef sein

  • Lesedauer: 1 Min.

São Paulo. Zwei Rebellen der linksgerichteten Guerilla ELN (Nationale Befreiungsarmee) sind bei Gefechten mit der kolumbianischen Armee getötet worden. Bei einem der Toten soll es sich um einen hochrangigen Finanzchef der ELN handeln, der wegen Mordes und Geiselnahme angeklagt war, berichtete der kolumbianische Sender Radio Caracol am Sonntag (Ortszeit). Zu den Gefechten war es in der Provinz Cauca im Südwesten des Landes gekommen. Die ELN ist nach der Farc (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) die zweigrößte Guerilla des Landes. Sie hatte Anfang des Jahres eine einseitige Waffenruhe verkündet.

Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos hatte die ELN aufgerufen, auch an den Friedensgesprächen in Havanna teilzunehmen. Seit zwei Jahren verhandeln die kolumbianische Regierung und die Farc über ein Ende des mehr als 50-jährigen Bürgerkrieges. Bei einem Besuch auf einer Militärbasis warb Santos am Sonntag vor den Soldaten für einen Friedensvertrag. Ein Ende des Bürgerkrieges sei auch »ein Sieg von Euch, ein historischer Moment für die Streitkräfte«, sagte er.

Die marxistische orientierte ELN wurde vor 50 Jahren gegründet und soll derzeit noch rund 2.500 Kämpfer haben. Im kolumbianischen Bürgerkrieg starben rund 220.000 Menschen, mehr als fünf Millionen wurden vertrieben. epd/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.