Sachsens Bergwacht hat Nachwuchssorgen

Retter rückten 2014 zu 423 Einsätzen aus - drei Menschen verloren im Vorjahr beim Felsklettern ihr Leben

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Bergretter sind in Sachsen das ganze Jahr im Einsatz. Im Sommer helfen sie bei Notfällen im Fels, im Winter in den Skigebieten. Damit die Wacht nicht selbst zum Notfall wird, braucht sie mehr junge Leute.

Dresden. Die Bergwacht in Sachsen hat Nachwuchssorgen. »Es ist ein schwieriges Problem, die heutige Jugend von ihren Tablets wegzulocken«, nennt Thomas Eckert, Landesreferent der Bergwacht, einen Grund. Es sei nicht leicht, junge Leute von einer körperlich anspruchsvollen Tätigkeit für die Gemeinschaft zu überzeugen. Bereits seit zehn Jahren gebe es immer weniger ehrenamtliche Mitglieder. Mehr Werbung für den anspruchsvollen Job soll das nun ändern. Eckert appellierte an die Politik, das Ehrenamt stärker zu fördern, auch Bereiche wie die Jugendfeuerwehren hätten Nachwuchsprobleme. 2014 verbucht die Bergwacht als normalen Jahrgang. Die Retter rückten zu 423 Einsätzen aus. In 23 Fällen waren Bergsteiger betroffen, drei Menschen verloren beim Felsklettern ihr Leben. Bei 93 Einsätzen mussten Bergretter verletzten Wanderern und Radfahrern helfen, 244 Mal ging es um Ski- oder Rodelunfälle.

Im Freistaat hat die Bergwacht 566 Mitglieder, darunter befinden sich 99 als Anwärter in der Ausbildung. Dabei hat man nicht nur junge Leute im Blick. Eckert zufolge soll künftig auch gezielt das »Mittelalter« angesprochen werden: Leute, deren Kinder erwachsen sind und die sich nun für das Gemeinwohl engagieren möchten.

Rettungseinsätze sind in Sachsen für die Betroffenen in der Regel mit Kosten verbunden, allerdings sind sie längst nicht so teuer wie in anderen Ländern. »Bei einem Unfall in der Sächsischen Schweiz zahlt man die dafür vorgesehenen Gebühren des Landkreises - momentan höchstens 700 Euro«, so Christian Walter, Technischer Leiter der Bergwacht. dpa/nd

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