Chile: 150 000 für bessere Bildung
Santiago. In Chile haben am Donnerstag (Ortszeit) mehr als 150 000 Demonstranten kostenlose öffentliche Bildung gefordert. Auf Kundgebungen verlangten Studenten, Schüler, Gewerkschaften und ihre Unterstützer eine tief greifende Reform des Bildungssystems. Ebenso richteten sich die Proteste gegen Polizeigewalt. Vor einer Woche war ein Jugendlicher bei einer Demonstration schwer verletzt worden, als ihn der Strahl eines Wasserwerfers traf. Der Student schwebt nach Berichten des TV-Senders Canal 13 immer noch in Lebensgefahr.
Am Rande eines Protestzuges am Donnerstagabend kam es zu Ausschreitungen. Gruppen von Vermummten errichteten Barrikaden, plünderten Geschäfte und setzten eine Kirche in Brand. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Mehr als 100 Demonstranten wurden festgenommen, mehrere Menschen verletzt.
In Chile fordern Schüler und Studenten seit Jahren eine deutliche Reform des Bildungssektors, der von der Pinochet-Diktatur (1973-1990) geprägt ist. Schulen und Hochschulen sind teuer und die begehrten Plätze an staatlichen Universitäten extrem knapp.
Präsidentin Michelle Bachelet hat bereits einige Änderungen durchgesetzt. So dürfen ab kommendem Jahr staatlich subventionierte Bildungseinrichtungen keine Gewinne mehr erzielen und ihre Schüler nicht mehr nach finanziellen Kriterien aussuchen. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.