E-Sound über der Bleilochtalsperre
Zum SonneMondSterne-Festival werden wieder 30 000 Fans in Thüringen erwartet
Tausende bunte Lichter, dröhnende Bässe und ein ausgelassenes Partyvolk: Alle Jahre wieder - jeweils am zweiten Augustwochenende - treffen sich Elektro-Fans aus ganz Deutschland und Europa an der idyllischen Bleilochtalsperre zum SonneMondSterne-Festival. Drei Tage wird dann nonstop zu Techno, House und zahllosen anderen Elektro-Musikstilen getanzt und gefeiert. Internationale Größen wie die Chemical Brothers, Faithless, Deichkind und Calvin Harris sowie Dutzende andere Bands dürften nicht nur hartgesottene Elektro-Fans zur Bleilochtalsperre locken.
Vom Geheimtipp mit gerade mal 1500 Gästen hat sich das »SMS« mittlerweile zu einem der größten deutschen Elektrofestivals gemausert, bei dem sich die Stars der Szene die Klinke in die Hand geben. Im Schnitt 30 000 Musikbegeisterte kommen jedes Jahr nach »Saalburg Beach«. Der kleine Sandstrand bildet dabei nicht nur das Herz des Festivalgeländes, er dürfte auch einer der Gründe sein, warum sowohl Fans als auch Musiker den Aufenthalt hier so genießen. »Viele Künstler kommen nicht nur für den Auftritt, wie das eigentlich üblich ist, sondern hängen noch ein paar Tage dran, weil es ihnen so gut gefällt«, sagt Veranstalter Rico Tietze.
Stolze 80 Hektar umfasst die Festivalfläche inklusive der Park- und Campingplätze mittlerweile, bereits seit Februar ist die Veranstaltung ausverkauft. Eine weitere Vergrößerung sei aber nicht geplant, sagt Festival-Sprecher Michael Ohm, mit der jetzigen Größe sei das Limit erreicht.
Seit dieser Woche ist zudem klar, dass die Party auf absehbare Zeit weiter gehen kann: Am Mittwoch wurde ein Zehn-Jahres-Pachtvertrag mit der Stadt Saalburg-Ebersdorf und dem Saale-Orla-Kreis für das Kerngelände unterschrieben. Die Strahlkraft einer solchen Großveranstaltung hat man in der Region schon eine ganze Weile erkannt - und weiß die Vorteile zu nutzen: »In den Anfangsjahren gab es schon die eine oder andere Irritation«, sagte Landrat Thomas bei der Vertragsunterzeichnung. Jedes Jahr habe es nach dem Festival eine ausführliche Auswertung gegeben, alle Kritikpunkte seien im folgenden Jahr behoben worden. »Inzwischen ist das SonneMondSterne ein wichtiger Imagefaktor für die Region. Junge Menschen aus ganz Deutschland, die sonst vielleicht nie hierher gekommen wären, lernen den Saale-Orla-Kreis auf diese Weise kennen.«
Eine Einschätzung, die auch Veranstalter Tietze teilt: »Leute, die mit 18 zum ersten Mal hier waren, kommen wieder - und bringen Jahre später auch ihre Familien mit, um hier Urlaub zu machen.« Überhaupt sei über die Jahre zwischen der Kommune und dem Festival eine Art Symbiose entstanden. »Als wir hier anfingen, gab es am Wasser nur spitze Steine und meterhohe Brennnesseln«, erinnert sich Tietze. Die Techno-Jünger karrten für das Urlaubs-Feeling tonnenweise Sand ans Ufer. Bis heute wird der Strand jedes Jahr ausgebessert und immer wieder neu aufgeschüttet. Profitieren können Besucher das ganze Jahr davon.
Einschneidende Neuerungen gibt es bei der nun 19. Auflage des Festivals vom 7. bis 9. August nicht, nur das Umweltkonzept werde ausgebaut, erklärt Ohm: Weil es damit immer wieder Probleme gegeben habe, würden Glasflaschen vom Festivalgelände verbannt, generell soll das Müllkonzept verbessert werden. »Wie jedes Jahr setzen wir vor allem auf technische Innovationen und Deko«, ergänzt Tietze. Das gesamte Veranstaltungsgelände sei mit bunten Lichtern illuminiert, bei Musik und Licht komme die neueste Technik zum Einsatz. »Man muss heutzutage alles geben, um ein Festival attraktiv zu machen. Die Konkurrenz - auch international - ist sehr groß.«
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