Lasterhafter Reformator?
Film über Ulrich Zwingli
Der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli soll in einem neuen Spielfilm als sinnenfreudiger Mensch dargestellt werden. »Wir wollen das überlieferte Bild des strengen Reformators Zwingli geraderücken«, sagt Mario Krebs von der deutschen Produktionsfirma Eikon dem Evangelischen Pressedienst in Genf.
Zwingli (1484-1531) habe die Musik geliebt, und für ihn habe durchaus auch die Erotik eine Rolle gespielt, sagte Krebs, Co-Produzent des Films. Der Spielfilm werde 2018 im Kino anlaufen und 2019 im deutschen und Schweizer Fernsehen ausgestrahlt. Für reformierte Christen in Zürich ist der 1. Januar 2019 ein zentraler Gedenktag, der an den ersten Arbeitstag Zwinglis als Großmünsterpfarrer vor 500 Jahren erinnert. Produzentin des Zwingli-Films ist die Schweizerin Anne Walser von C-Films in Zürich. Das Drehbuch schreibt die Autorin und Journalistin des Zürcher »Tages-Anzeigers«, Simone Schmid. Martin Breitenfeldt von der Evangelisch-Reformierten Kirche des Kantons Zürich hatte die Idee für das Projekt.
Die Macher des Films schließen sich laut dem Eikon-Produzent einerseits der deutschen und internationalen Lutherdekade an, die die Feiern zum 500. Jahrestag des Wittenberger Thesenanschlags durch Martin Luther (1483-1546) vorbereitet. Andererseits wollten sie die Einzigartigkeit der Zürcher Reformation zeigen. Dass sich die Zürcher Bürger damals in einer öffentlich geführten Diskussion eine Meinung zu Zwinglis Positionen bilden konnten, bevor der gewählte Stadtrat mehrheitlich für die Durchsetzung der Reformation stimmte, erscheine aus heutiger Sicht selbstverständlich, betonte Krebs. Damals sei das ungewöhnlich gewesen. epd/nd
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