Alltag in Deutschland: Angriffe auf Flüchtlingsheime
Im ersten Halbjahr zählte der Verfassungsschutz 175 Vorfälle
Berlin. Die Zahl der Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte steigt rasant an: Im ersten Halbjahr 2015 wurden bereits rund 175 rechtsextremistische Straftaten gegen Asylbewerberheime registriert, wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung des neuen Verfassungsschutzberichtes mitteilte. Schon 2014 hatte sich demnach die Zahl solcher Straftaten etwa 198 mehr als verdreifacht. Dabei handelt es sich überwiegend um Sachbeschädigungen und Propagandadelikte.
Wie solche Attacken aussehen, zeigte sich am Wochenende exemplarisch im sächsischen Meißen, wo Unbekannte eine geplante Flüchtlingsunterkunft anzündeten. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln inzwischen zudem wegen anonymer Morddrohungen gegen den Hauseigentümer. Auch die Thüringer LINKEN-Landtagsabgeordnete Katharina König, die sich gegen Rechtsradikalismus engagiert, erhielt nun eine Morddrohung per Brief. Darin wird ihr gedroht, dass sie ihren nächsten Geburtstag nicht mehr erleben werde.
In Dresden hat die rechtspopulistische Pegida-Bewegung wieder steigenden Zulauf verzeichnet. Am Montagabend versammelten sich nach einem Aufruf der islamfeindlichen Bewegung rund 1500 Demonstranten auf dem Schlossplatz in der Innenstadt. In der Vorwoche hatte die Zahl der Demonstranten nach monatelangem Schwund nur noch bei 900 gelegen. Pegida-Gründer Lutz Bachmann verkündete, dass man nun auch in Leipzig und anderen sächsischen Städten aktiv werden wolle. nd Seiten 5
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