Ein Toter nach Brand in Pflegeheim

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Bei dem Brand in einem Neuköllner Pflegeheim ist ein 89-jähriger Bewohner ums Leben gekommen. Der Tote wurde während der Löscharbeiten entdeckt. Vier weitere Bewohner kamen mit Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser, wie die Polizei am Mittwoch weiter mitteilte. Zudem wurden fünf Polizisten verletzt. Die Ermittler gehen von fahrlässiger Brandstiftung aus.

Das Feuer war am Dienstagabend in dem Zimmer des 89-Jährigen im vierten Stock ausgebrochen. Der Brandmelder des Pflegezentrums in der Sonnenallee hatte gegen 22.30 Uhr den Alarm ausgelöst. Als die Rettungskräfte eintrafen, brannten bereits Teile des Dachstuhls. Die Flammen erfassten das ganze Dachgeschoss auf einer Fläche von 120 Quadratmetern. Das Heim sowie zwei Nachbarhäuser wurden evakuiert.

Rund 100 Heimbewohner - zum Teil gehbehindert und in Rollstühlen, wurden von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht. Etliche der Kranken mussten getragen werden. Sieben Notfallseelsorger kümmerten sich um die hilflosen Menschen. Die Betroffenen wurden zunächst in einer Turnhalle der nahe gelegenen Rütli-Schule untergebracht.

Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) berief am Vormittag einen Krisenrat mit Vertretern des Bezirkes sowie von Polizei und Feuerwehr ein. Nach ersten Beratungen teilte das Büro der SPD-Politikerin mit, Ziel sei, dass noch am Mittwoch die Heimbewohner zurück könnten. Die vierte Etage sei nicht mehr bewohnbar, die darunter liegenden aber nicht so stark beschädigt, wie zunächst vermutet. Am späten Nachmittag wollte der Krisenstab erneut zusammenkommen, hieß es. Berlins Innensenator Frank Henkel betonte, die Retter seien bis an die Grenzen der Belastung gegangen. Schlimmeres sei verhindert worden.

Etwa 120 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen, es gab auch starken Rauch. Immer wieder entzündeten sich einzelne Glutnester, die bekämpft werden mussten. dpa/nd

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