Werbung

Asoziales Treiben

Silvia Ottow über die falschen Versprechungen der Krankenhausreform

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 1 Min.

Geht die Krankenhausreform wie am Donnerstag im Bundestag vorgestellt über die Bühne, hätte die Berliner Charité vielleicht die Chance, 39 Pflegekräfte mehr zu bekommen. 600 würde sie benötigen. Die Beschäftigten haben sich zum Glück für Streik entschieden, vielleicht rüttelt der ja die Politik aus dem Tiefschlaf und bewegt sie, ihr »asoziales Treiben« - wie einige Ärzte die Gesetzesvorschläge für die Kliniken nennen - zu beenden. Vielleicht. Viel spricht allerdings dafür, dass die Bundesländer mit der gesetzwidrigen Weigerung durchkommen, in die Krankenhäuser zu investieren. Dann nehmen diese für Anschaffungen oder Umbauten einfach das Geld der Versicherten von den Krankenkassen und streichen Pflegestellen. So lief es bisher. Ein lächerliches Pflegeförderprogramm soll den Anschein erwecken, dass sich die Regierung kümmert.

Es ist beschämend, wie Union und SPD einen der wichtigsten Bereiche des alltäglichen Lebens langsam, aber sicher in ein marktkonformes Geschäftsfeld umwandeln, in dem der Mensch nicht die Hauptrolle spielt - egal ob er als Patient oder Pflegekraft auftritt. Hauptsache, es wird Gewinn generiert. Wo das nicht klappt, werden Häuser geschlossen. Wie weit es Patienten dann künftig in ein Krankenhaus haben, interessiert nicht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -