Wochen-Chronik
5. Juli 1830
Französische Soldaten nehmen Algier ein, angeblich um das Piratenwesen der algerischen Küstenstädte im Mittelmeer zu beenden. In Wahrheit ist jedoch die koloniale Unterwerfung des nordafrikanischen Landes vorgesehen. Nach 1945 erstarkt die Unabhängigkeitsbewegung, als nach Unruhen in Sétif, Kherrata und Guelma Zehntausende Algerier von der französischen Armee getötet werden (Massaker von Sétif). Der Befreiungskrieg mündet 1962 in die nationale Souveränität.
6. Juli 1415
Trotz Zusicherung freien Geleits durch den Kaiser zum Konstanzer Konzil der katholischen Kirche wird der tschechische Reformator Jan Hus zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, weil er sich weigert, seine Lehre zu widerrufen. Der einstige Rektor der Karls-Universität Prag, der stark vom britischen Theologen John Wyclif beeinflusst wurde, verurteilte die Kreuzzugs- und Ablassbullen des Papstes und setzte sich für die Predigt in der jeweiligen Landessprache ein.
9. Juli 1955
Neun international renommierte Wissenschaftler, unter ihnen der britische Philosoph Bertrand Russel und der deutsche Physiker Albert Einstein, warnen die Weltöffentlichkeit vor den Folgen eines Atomkrieges, der die Existenz der Menschheit gefährde. Das Russell-Einstein-Manifest appelliert an die Verantwortung von Wissenschaft und Forschung und initiiert die 1957 ins Leben gerufenen Pugwash Conferences on Science and World Affairs.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.