Bodenpreise bremsen den Alleenausbau
Alleebaumpflanzungen im Nordosten rückläufig
Schwerin. Das Netz der Alleen in Mecklenburg-Vorpommern wird dichter. In den Jahren 2008 bis 2013 wuchs die Gesamtlänge der ein- und beidseitigen Baumreihen an Bundes- und Landesstraßen um rund 300 Kilometer. Das geht aus dem aktuellen Alleenschutzbericht der Landesregierung hervor, der jetzt im Internet veröffentlicht wurde. 41 Prozent der knapp 5300 Kilometer Bundes- und Landesstraßen werden heute von Alleen oder Baumreihen gesäumt, heißt es darin. Vorherrschende Baumarten sind demnach Linden, Ahorn, Rosskastanien und in geringerem Umfang auch Eichen.
Allerdings haben die Baumpflanzungen zuletzt deutlich abgenommen. So wurden dem Bericht zufolge im Jahr 2008 mehr als 8000 junge Straßenbäume gesetzt. Danach sank die Zahl bis 2013 auf nur noch rund 3000 - im Jahr 2013 wurden mehr Alleebäume gefällt als gepflanzt. Der Grund seien weniger verfügbare Pflanzstrecken, hieß es.
Der Grunderwerb gilt als ein großes Problem bei der Alleenpflanzung. Neue Bäume müssen mindestens 3,50 Meter von einer Landesstraße und 4,50 Meter von einer Bundesstraße entfernt gesetzt werden. Das soll die Verkehrssicherheit erhöhen und den Bäumen bessere Entwicklungschancen bieten. Die Wurzeln entwickeln sich besser, wenn nicht ein großer Teil von ihnen unter einer Teerdecke liegt.
Dafür wird aber mehr Land gebraucht. Angesichts stark gestiegener Preise für Ackerland hat sich der Ankauf verteuert. Außerdem will nicht jeder Bauer verkaufen. »Der erforderliche Grunderwerb für Neupflanzungsstrecken und Pufferstreifen ist ein erhebliches Problem und kann sich über einen langen Zeitraum bis zur Zwangsenteignung hinziehen«, stellt die Regierung in ihrem Bericht fest.
Dennoch wurden in den Jahren 2008 bis 2013 knapp 33 000 Straßenbäume gepflanzt. Dem standen knapp 26 600 Fällungen gegenüber. Rund 4400 Bäume mussten demnach wegen Baumaßnahmen entfernt werden. Weitere rund 22 200 Bäume wurden gefällt, weil sie zur Gefahr geworden waren.
In dem Bericht gibt es auch Kritik an Bauern. Regelmäßig komme es vor, dass Landwirte eigenmächtig Straßenbäume auf der Ackerseite für immer größere Landwirtschaftsgeräte auslichten, heißt es. Durch das nähere Heranwirtschaften an die Straßen würden Äste beschädigt und Baumwurzeln beim Pflügen herausgerissen. »Auch der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln kann sich negativ auf die Entwicklung gerade junger Alleebäume auswirken«, resümiert der Bericht der Schweriner Landesregierung. dpa/nd
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