Rettung des Filmerbes

Gutachten erstellt

  • Lesedauer: 2 Min.

Für die Rettung des deutschen Filmerbes werden einem Gutachten zufolge über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren jährlich 10 Millionen Euro benötigt. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) schlug am Mittwoch eine Gemeinschaftsaktion von Bund, Ländern und Filmbranche vor, um die Filme zu digitalisieren und so der Nachwelt zu erhalten.

Konkret geht es um rund 4,3 Millionen Filmminuten - Spiel- und Kurzfilme, Dokumentationen, Kinderfilme und Animationsfilme. Das entspricht knapp 170 000 Filmtiteln, wie es in dem Gutachten heißt. Vor der digitalen Archivierung müssen manche Filme restauriert und bei älterem Filmmaterial teils manuell gereinigt und geklebt werden.

»Sowohl aus Mitteln meines Kulturetats wie auch aus solchen der Filmförderungsanstalt (FFA) wurden seit 2012 mehrere Millionen Euro in die Digitalisierung investiert, so auch im laufenden Jahr 2015 eine Million Euro des Bundes«, erklärte Grütters. »Angesichts der gewaltigen Zahl an Filmtiteln und des enormen archivarischen Aufwands kann dies aber nur ein erster Schritt sein.«

Bund, Länder und die Branche tragen nach den Worten von Grütters gemeinsame Verantwortung. »Ich habe daher den Regierungschefinnen und -chefs der Länder vorgeschlagen, einen nachhaltigen Fahrplan für die Digitalisierung des nationalen Filmerbes zu erarbeiten, der auf den konzeptionellen Vorarbeiten des Kinematheksverbundes aufbauen sollte.« Dazu müsse auch ein Plan zur gemeinsamen Finanzierung gehören. Das Gutachten zur »Kostenabschätzung zur digitalen Sicherung des filmischen Erbes« habe die FFA auf ihre Bitte hin in Auftrag gegeben.

»Seit der Erfindung des bewegten Bildes vor über 100 Jahren stellt der Kinofilm ein unersetzliches Gedächtnis aller Facetten unserer Kultur und Geschichte dar«, so Grütters. »Filme, die gegenwärtig nur auf analogem Filmmaterial vorhanden sind, geraten aber immer mehr in Vergessenheit und verschwinden in unserer digitalen Mediengesellschaft zunehmend von der Kinoleinwand. Dies sollten wir nicht zulassen.« dpa

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