Werbung

Die Krise heißt Staat

Markus Drescher über die Situation von Flüchtlingen in überfüllten Lagern

Lagerkoller. Wenn eine Busladung überbezahlter Ballsportler ausrückt zur Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln und dafür mal ein paar Wochen in diversen Luxushotels verbringen muss, trieft dieses Land vor Mitleid. Was machen die armen Kerle da nur die ganze Zeit ohne ihre Frauen und ihre Familien?

Wenn Hunderte Personen ohne Privatsphäre auf engstem Raum unter schlechten hygienischen Bedingungen, traumatisiert von schrecklichen Ereignissen und Flucht, in tiefer Sorge um die Lieben, die im Krieg zurückbleiben mussten, ohne psychologische Betreuung und bedroht von Nazis irgendwo zusammengepfercht werden, dann lässt das viele kalt. Zu viele. Viel zu viele!

Dafür werden die jüngsten Konflikte zwischen Flüchtlingen in den überfüllten Lagern von den besorgten Bürgern als Belege für die Gewalttätigkeit derer angeführt, die hier Schutz suchen. Um damit die Stimmung unter denen weiter anzuheizen, die sich nicht für die Reihenfolge von Ursache und Wirkung interessieren. Auch wird das »Schneller Abschieben«-Geschrei lauter werden. Daran, dass diese ganze angebliche »Flüchtlingskrise« eine Krise bundesdeutscher Politiker, Gesetze und Behörden ist, werden wenige erinnern. Zu wenige. Viel zu wenige!

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.