Deutsche Rennkanuten mit mäßiger WM-Bilanz
Je zweimal Gold und Bronze in 12 olympischen Klassen
Ein Jahr vor Olympia 2016 in Rio de Janeiro hat sich die deutsche Kanuelite der Weltspitze wieder angenähert - in der Breite allerdings sind sie längst nicht mehr so gut aufgestellt wie früher. Bei den WM vor den Toren Mailands holte das Team um Vorzeigekanute Sebastian Brendel am Wochenende zwei Titel und insgesamt vier Medaillen in den wichtigen 12 olympischen Disziplinen.
Der Potsdamer Brendel im Canadier-Einer und Max Rendschmidt/Marcus Groß (Essen/Berlin) im Kajak-Zweier heimsten jeweils über 1000 Meter Gold ein. Der Kajak-Vierer der Männer dagegen schied schon im Halbfinale aus und verspielte sogar mehrere Olympia-Quotenplätze.
Auch deshalb konnten die Rennsportasse des Deutschen Kanu-Verbandes zunächst nur elf von 18 möglichen Olympiatickets für 2016 buche. Maximal fünf weitere Startplätze könnten über eine Nachqualifikation kommendes Frühjahr in Duisburg hinzukommen.
Der Kajak-Kader der Männer wird nach WM-Platz zehn des Vierers an der Copacabana in jedem Fall kleiner sein als gewohnt: Zu den fünf sicheren Quotenplätzen könnte höchstens noch einer hinzukommen. Doppelbesetzungen in mehreren Olympiawettbewerben werden zur Pflicht, sofern die Paddler einzelne Disziplinen nicht unbesetzt lassen.
»Es war eine ordentliche, aber keine herausragende WM«, urteilte Verbandpräsident Thomas Konietzko, der ursprünglich sechs Medaillen in den olympischen Klassen als Ziel ausgegeben hatte. Nur zwei Frauenboote paddelten über 500 Meter noch aufs Podest. Die Olympiasiegerinnen von London 2012, Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig), holten am Samstag zunächst im Kajak-Zweier und tags drauf im Vierer mit Verena Hantl und Conny Waßmuth Bronze.
Zu den Enttäuschungen zählten neben dem Männer-Vierer auch der Olympiadritte Max Hoff im Kajak-Einer, die Sprinter Ronald Rauhe/Tom Liebscher im K2 und die Canadier-Zweier Peter Kretschmer/Michael Müller über 1000 Meter. dpa/nd
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