Ohne Vorurteile zum Erfolg

Haidy Damm über fehlende Transparenz bei den TTIP-Verhandlungen und die sinkenden Chancen der SPD-Spitze, ihren Willen durchzusetzen

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat kürzlich bei einem Bürgerdialog in Jena eingeräumt, die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten seien »nicht transparent genug«, das habe »zu vielen Vorurteilen geführt«. Es ist schon wunderlich: Glaubt der SPD-Vorsitzende, wenn weitere Einzelheiten der TTIP-Verhandlungen bekannt werden, dann herrscht wieder Ruhe im Karton?

Alle bisher geleakten Informationen zeigen das Gegenteil: Jede neue Veröffentlichung ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Es ist ihr Verdienst - in Europa und in den USA -, dass die Abkommen nicht weiter in den Hinterzimmern in Brüssel und Washington ausgekungelt werden können.

Ihr Verdienst ist es auch, wenn heute nicht mehr in erster Linie über Chlorhühnchen versus Autospiegel gesprochen wird. TTIP gefährdet die Demokratie, ist das gemeinsame Credo. Schon heute zeigen zahlreiche Beispiele, wie Freihandelsabkommen die demokratischen Möglichkeiten einschränken, beispielsweise beim Umweltschutz. TTIP und CETA manifestieren diese Macht der Konzerne. Je offenkundiger diese Botschaft durch die jetzt auch von Gabriel geforderte Transparenz wird, desto wahrscheinlicher wird ein Erfolg der Protestbewegung.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -