Käthe soll bleiben

Kündigung einer Demenz-WG - Zehntausende protestieren online

  • Lesedauer: 1 Min.
Unternehmen kündigt Verein eine für Demenzkranke gemietete Wohnung. Die SeniorInnen sollen von der Aufregung möglichst verschont bleiben.

Weil eine Demenz-WG um ihr Zuhause bangen muss, protestieren derzeit Zehntausende im Netz. Eine Online-Petition namens »Kein Rauswurf der demenzkranken Käthe« unterstützen derzeit mehr als 70 000 Menschen auf der Webseite change.org. Der Verein »Freunde alter Menschen«, der die Wohnung für Demenzkranke gemietet hat, fordert damit die Rücknahme einer Kündigung. Der Eigentümer, die Esplanaden Berlin Holding A/S mit Sitz in Dänemark, hat den Vertrag zu Ende November gekündigt. »Natürlich wissen die 94-jährige Käthe und ihre (derzeit) sechs Mitbewohner noch nichts von dieser Entwicklung und alle sind bemüht, die neue Situation von ihnen fernzuhalten und weiterhin Normalität zu leben«, heißt es. Medien zufolge hat der Verein beim Amtsgericht Schöneberg gegen die Kündigung geklagt. Eine Gerichtssprecherin wollte sich dazu nicht äußern. Der Geschäftsführer der deutschen Tochter der Holding, Niels Peter Nielsen betonte: »Wir sind nicht unzufrieden mit den alten Menschen als Mietern, sondern mit dem Verein.« Demnach habe der sich unter anderem nicht um nötige Instandsetzungsarbeiten gekümmert. Man könne sich vorstellen, den Verein als Mieter zu behalten, wenn er seinen Verpflichtungen nachkomme oder mehr Miete zahle, damit Esplanaden selbst für die Ausbesserungen aufkommen könne. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.