Nachrechnen lohnt sich
Bernd Kammer meint, Vertrauen ist gut, Kontrolle besser
Wer einen neuen Mietvertrag abschließt, sollte alles ganz genau prüfen. Das ist natürlich eine Binsenweisheit, aber seit Einführung der Mietpreisbremse im Juni gilt das ganz besonders. Denn es kann sich lohnen. Wie für den Mieter aus Neukölln, der sich mit seinem Staffelmietvertrag an den Berliner Mieterverein wandte.
Zwölf Euro pro Quadratmeter netto/kalt sollte er monatlich zunächst zahlen und damit 22,5 Prozent mehr, als laut Mietpreisbremse zulässig wären. Die besagt, dass die Mieten bei neuen Verträgen zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen. Im Falle des Neukölner Mieters wären das 9,31 Euro pro Quadratmeter. Somit kann er sich jetzt über eine Ersparnis von 160 Euro im Monat freuen.
Für ein Fazit, wie die Bremse wirkt, ist es sicher noch zu früh. Es gibt Meldungen, wonach die Angebotsmieten gesunken sind, andere besagen das Gegenteil. Das Beispiel zeigt jedoch, dass sich viele Vermieter nicht daran halten. Bei den Fällen, die dem Mieterverein vorgelegt wurden, lagen die Mieten im Schnitt gut 22 Prozent über den zulässigen Werten. Also gut nachrechnen!
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