Werbung

Anschlagsziele auf Stadtplänen

NSU-Prozess: Notizen des Terrortrios präsentiert

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Im Münchner NSU-Prozess hat das Gericht am Mittwoch damit begonnen, zahlreiche Stadtpläne und Notizen aus den Hinterlassenschaften der Terrorgruppe auszuwerten. Die Papiere stammen teilweise aus dem Schutt der ausgebrannten Fluchtwohnung des Trios in Zwickau. Andere fanden sich in dem Wohnmobil, in dem die mutmaßlichen Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 4. November 2011 nach einem missglückten Banküberfall starben.

Als Zeugen waren Kriminalermittler geladen, die die Papiere präsentierten. Zu sehen waren mehrere Karten thüringischer und bayerischer Städte. Auf Karten aus Arnstadt und Eisenach seien die Standorte der beiden letzten Banküberfälle eingetragen gewesen, die dem NSU zugeschrieben werden, sagte eine Kriminaloberkommissarin des Bundeskriminalamtes. Auf den Rückseiten hätten sich detaillierte Lageskizzen befunden. Auf Stadtplänen von München und Nürnberg seien dagegen überwiegend Adressen möglicher Anschlagsopfer markiert gewesen.

Die Adressen seien mit einem elektronischen Kontaktverzeichnis aus dem Bestand des NSU abgeglichen worden, erklärte ein Ermittler. Dabei habe sich herausgestellt, dass die markierten Ziele zu türkischen oder muslimischen Vereinen gehörten. Auch das türkische Generalkonsulat in Nürnberg sei mit einem Kreuz gekennzeichnet gewesen.

Hauptangeklagte in dem Verfahren ist Beate Zschäpe. Sie muss sich als mutmaßliche Mittäterin für die zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge verantworten. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.