Bastian von der Wehrmacht

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In China muss offenbar das Konterfei des Fußballers Bastian Schweinsteiger für eine Nazi-Puppe herhalten. Der deutsche Nationalmannschaftskapitän kündigt rechtliche Schritte an.

Der chinesische Spielwarenhersteller »DID« hat sich Ärger mit dem Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft eingehandelt. Das Unternehmen aus Hongkong führt eine Nazi-Puppe mit den klar erkennbaren Gesichtszügen Bastian Schweinsteigers in ihrem Sortiment, ohne das reale Vorbild um Erlaubnis gefragt zu haben. Gegen die Firma will der 31-Jährige nun juristisch vorgehen.

Schweinsteigers Management bestätigte dies am Donnerstag. Es habe bereits Gespräche mit Anwälten gegeben, hieß es. Ein Mitarbeiter der Firma behauptete gegenüber dem Boulevardblatt »Bild«, es sei reiner Zufall, dass die Figur der Serie »WW II German Army Supply Duty« wie Schweinsteiger aussehe. Die Figur basiere vielmehr auf dem typischen Bild vom Deutschen: »Wir glauben, dass alle Deutschen so aussehen.« Gegen diese verallgemeinernde Aussage spricht nicht nur, dass die Puppe dem Spieler von Manchester United zum Verwechseln ähnlich sieht. Sie trägt obendrein den Namen »Bastian«.

»Das ist eine klare Verletzung von Schweinsteigers Persönlichkeitsrechten. Jeder Mensch hat das Recht am eigenen Bild. Die Darstellung als hakenkreuztragender Wehrmachtssoldat stellt ferner eine grobe Verunglimpfung und Beleidigung dar«, sagte Medienanwalt Ulrich Amelung. In vergleichbaren Fällen seien fünf- bis sechsstellige Eurobeträge gezahlt worden. cba

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