Agentur: China gibt Ein-Kind-Politik auf

Zentralkomitee der Kommunistischen Partei berät Fünf-Jahres-Plan / Nur noch 6,5 Prozent Wachstum pro Jahr angestrebt

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Am Rande des Besuchs Angela Merkels in China werden fundamentale Änderungen der chinesischen Politik bekannt - das Land kehrt der Ein-Kind-Politk den Rücken und setzt auf moderateres Wirtschaftswachstum.

Peking. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua gibt China die Ein-Kind-Politik auf und erlaubt damit künftig allen Paaren zwei Kindern. Dies wurde noch vor der Bekanntgabe des Kommuniqués zum Plenum des Zentralkomitees am Donnerstag bekannt. Außerdem plant China in den kommenden fürnf Jahren mit einem ein Wachstumsziel von 6,5 Prozent pro Jahr im neuen Fünf-Jahres-Plan. Regierungschef Li Keqiang nannte in den Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel in Peking diese eher moderate Vorgabe für das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Delegationskreisen erfuhr. Der Premier sprach sich dabei für nachhaltiges, qualitativ besseres Wachstum aus.

Nach zwei Jahrzehnten zweistelligen Wachstums wächst Chinas Wirtschaft stetig langsamer. Im vergangenen Jahr fiel das Wachstum auf 7,4 Prozent - so langsam wie seit 24 Jahren nicht mehr. In diesem Jahr werden offiziell »rund 7 Prozent« erwartet, doch wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal nur noch mit 6,9 Prozent. Das Kommuniqué zu den Beratungen des Zentralkomitees über den Fünf-Jahres-Plan wurde noch am Donnerstag erwartet.

Im Mittelpunkt stehen strukturelle Reformen. Chinas Wirtschaft soll sich künftig weniger auf Investitionen und Exporte stützen, sondern stärker auf heimischen Konsum und Dienstleistungen. Der neue Fünf-Jahres-Plan für den Zeitraum 2016 bis 2020 muss im März noch vom Volkskongress abgesegnet werden. Agenturen/nd

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