»Ihr seid das Problem«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In mehreren Städten haben am Samstag Tausende gegen die Rechtspartei Alternative für Deutschland (AfD) und Rassismus protestiert. In Berlin kamen mehrere Hundert zusammen, um vor dem Roten Rathaus für ein weltoffenes Berlin zu demonstrieren. Die Aktion des Bündnisses »Stopp AfD« richtete sich auch gegen einen Aufmarsch der AfD. Zur deren Kundgebung kamen laut Polizei etwa 300 Personen, darunter der Brandenburger Landesvorsitzende Alexander Gauland und der AfD-Landeschef von Nordrhein-Westfalen und Europaabgeordnete Markus Pretzell, der sich am Sonntag gegenüber der dpa dafür aussprach auch auf Flüchtlinge zu schießen. Im Fall eines gewaltsamen Grenzübertritts von Flüchtlingen halte er den Gebrauch von Schusswaffen als »Ultima Ratio« für gerechtfertigt, so Pretzell. »Die Verteidigung der deutschen Grenze mit Waffengewalt als Ultima Ratio ist eine Selbstverständlichkeit.« Bereits am vorvergangenen Wochenende hatten 350 Menschen in Berlin gegen die AfD protestiert (Foto).

In Hamburg konnten mehr als 1000 Menschen verhindern, dass die AfD-Anhänger ihre angemeldete Route laufen konnten. Auf den AfD-Ruf »Wir sind das Volk« erwiderten die Gegendemonstranten: »Ihr seid das Problem.« Zu dem Aufmarsch der Rechtspopulisten, »besorgten Bürger« und Rassisten kamen laut der Polizei mehr als 500 Anhänger. Am Ende eskortierte die Polizei die AfD-Teilnehmer zu einer U-Bahnstation.

Unter dem Motto »Solidarität mit Herz statt Rechtspopulismus und Hetze« haben sich ebenfalls am Samstag in Passau zahlreiche Gruppierungen bei einer Kundgebung der AfD in den Weg gestellt. Nach Schätzungen der Polizei nahmen rund 1300 Menschen an der AfD-Kundgebung und rund 650 Personen an der Gegendemonstration teil. In Schweinfurt hatte sich am Vormittag bereits spontan Widerstand gegen die Rechtspopulisten formiert. Um einen Infostand bildete sich ein Halbkreis aus rund 50 Antifas.

Im aktuellen »Sonntagstrend« des Meinungsforschungsinstituts Emnid legt die AfD um einen Prozentpunkt auf acht Prozent zu. Besonders groß ist der Zuspruch in Ostdeutschland: Hier kommt die AfD auf 15 Prozent, während es im Westen nur sieben Prozent sind. Agenturen/nd

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal