Prominenz im Bankprozess
Springer und Döpfner als Zeugen vor Gericht gehört
München. Prominente Zeugen im Prozess gegen Top-Banker Jürgen Fitschen: Auf Wunsch der Staatsanwaltschaft haben Verlegerin Friede Springer und Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner im Strafprozess gegen Banker der Deutschen Bank vor dem Münchner Landgericht ausgesagt. Beide erzählten den Richtern am Dienstag von Gesprächen mit dem verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch, der das Finanzinstitut für die Pleite seines Konzerns 2002 verantwortlich gemacht hatte. Kirch hatte damals auch Döpfner sein Leid geklagt.
In dem Prozess muss sich Fitschen zusammen mit seinen Vorgängern Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie zwei weiteren Angeklagten wegen versuchten Prozessbetrugs verantworten. Alle fünf sollen in einem Verfahren um Schadenersatz für die Kirch-Pleite vor vier Jahren Richter betrogen haben. Fitschen und die anderen Angeklagten wiesen die Vorwürfe zurück.
»Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit Leo Kirch«, sagte Döpfner. Darin sei es um einen Vorschlag Breuers gegangen, den Kirch-Konzern aufzuteilen. »Ich erinnere mich, dass Herr Kirch darüber sehr aufgebracht war und das als Anmaßung empfand«, so Döpfner. Für Kirch sei die Aufteilung seines Unternehmens undenkbar gewesen.
Kirch war damals auch Großaktionär beim Axel-Springer-Verlag und hatte seinen Anteil für einen dreistelligen Millionenkredit bei der Deutschen Bank verpfändet. dpa/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!