Bundeswehr zielt auf 3D

Militärs äußerst interessiert an Geodaten - TanDEM-X liefert Bilder per Satellit

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. So genau hat noch niemand die Erdoberfläche kartiert: Für das System TanDEM-X sammeln zwei Satelliten ungekannt scharfe Bilder. Sie können die Erde nicht nur bei Tageslicht, sondern auch bei Nacht und durch die Wolken beobachten. Und: Erstmals ist ein dreidimensionales Höhenmodell der gesamten Oberfläche möglich, heißt es beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Die Auflösung ist so hoch, dass sich nicht zuletzt Nachrichtendienste und vor allem das Militär dafür interessieren. Dessen Wunsch soll von der Politik erfüllt werden: Das Verteidigungsministerium will für 359 Millionen Euro Geodaten erwerben, die seit 2010 für TanDEM-X gesammelt werden. Offenbar sind die Daten nicht nur für die Bundeswehr gedacht, sie werden auch an die USA weitergegeben.

Politisch ist die Angelegenheit daher heikel. Vertreter der Linksfraktion im Bundestag wurden über das Rüstungsprojekt nicht informiert - deren Abgeordnete wurden von der Regierung von den Informationen ferngehalten. Der Grund? Es gehe darum, »dass wir militärische Daten an Länder liefern, die in militärische Konflikte verwickelt sind«, sagt der Abgeordnete Michael Leutert gegenüber »nd«. Und: »Weil eben die Daten militärisch so vielfältig nutzbar sind, müsste es dafür auch eine Rüstungsexportgenehmigung geben. Wir haben bei den Beratungen im Haushaltsausschuss gegen das Projekt gestimmt und werden das auch im Plenum tun.« nd Seite 5

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -