Bundeswehr zielt auf 3D
Militärs äußerst interessiert an Geodaten - TanDEM-X liefert Bilder per Satellit
Berlin. So genau hat noch niemand die Erdoberfläche kartiert: Für das System TanDEM-X sammeln zwei Satelliten ungekannt scharfe Bilder. Sie können die Erde nicht nur bei Tageslicht, sondern auch bei Nacht und durch die Wolken beobachten. Und: Erstmals ist ein dreidimensionales Höhenmodell der gesamten Oberfläche möglich, heißt es beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Die Auflösung ist so hoch, dass sich nicht zuletzt Nachrichtendienste und vor allem das Militär dafür interessieren. Dessen Wunsch soll von der Politik erfüllt werden: Das Verteidigungsministerium will für 359 Millionen Euro Geodaten erwerben, die seit 2010 für TanDEM-X gesammelt werden. Offenbar sind die Daten nicht nur für die Bundeswehr gedacht, sie werden auch an die USA weitergegeben.
Politisch ist die Angelegenheit daher heikel. Vertreter der Linksfraktion im Bundestag wurden über das Rüstungsprojekt nicht informiert - deren Abgeordnete wurden von der Regierung von den Informationen ferngehalten. Der Grund? Es gehe darum, »dass wir militärische Daten an Länder liefern, die in militärische Konflikte verwickelt sind«, sagt der Abgeordnete Michael Leutert gegenüber »nd«. Und: »Weil eben die Daten militärisch so vielfältig nutzbar sind, müsste es dafür auch eine Rüstungsexportgenehmigung geben. Wir haben bei den Beratungen im Haushaltsausschuss gegen das Projekt gestimmt und werden das auch im Plenum tun.« nd Seite 5
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