Über 90 Tote bei Erdrutsch in Myanmar
Opfer suchten Schmucksteine an Abraumhalde / Suche nach Vermissten in entlegener Bergregion dauert an
Berlin. Bei dem verheerenden Erdrutsch in einer Jademine im Norden Myanmars sind nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen. 79 Leichen seien am Samstag geborgen worden, sagte ein Vertreter der Regionalverwaltung in Hpakant im Teilstaat Kachin. Am Sonntag hätten die Rettungskräfte bislang elf weitere Todesopfer entdeckt. Die Suche nach Vermissten in der entlegenen Bergregion dauere an.
Bei den Opfern handelte es sich offenbar um Menschen, die im Schutz der Dunkelheit nach Jadestücken in einem Schuttberg suchten, der von Baggern aufgeschüttet worden war. Sie hofften in dem Aushub der Bergwerke Stücke des kostbaren Schmucksteins zu finden. Da der Schutt nur lose aufgeschüttet ist, kommt es dort immer wieder zu tödlichen Erdrutschen. Allein in diesem Jahr kamen in Myanmar dutzende Menschen bei ähnlichen Unglücken ums Leben.
Nach Angaben von Einwohner verstärkten die Bergbaufirmen, die vielfach mit der früheren Militärjunta in Verbindung stehen, zuletzt ihre Aktivitäten in Kachin. In dem unruhigen Teilstaat, in dem mehrere Rebellengruppen aktiv sind, operieren die Bergbaufirmen weitgehend im Verborgenen. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.