Bangkok: Anklage gegen Attentäter

Uiguren sollen bei Bombenanschlag 20 Thailänder ermordet haben

  • Lesedauer: 2 Min.
Der bisher schwerste Bombenanschlag in Bangkok sei ein Racheakt mit politischem Hintergrund gewesen, vermuten die Ermittler.

Bangkok. Gut drei Monate nach dem verheerenden Bombenanschlag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mit 20 Toten hat ein Militärgericht Anklage gegen zwei Männer erhoben. Den beiden wird unter anderem Mord vorgeworfen. Sie wurden am Dienstag in Handschellen vorgeführt. Sie kommen vor einem Militärgericht, weil Thailand seit dem Putsch im Mai 2014 unter Militäradministration steht. Das Verfahren geht im Februar weiter. Dann bekennen die beiden sich schuldig oder nicht schuldig.

Es war der schwerste Anschlag, der je in Bangkok passierte. Am 18. August war ein Rucksack voller Sprengstoff am Erawan-Schrein im Einkaufsviertel explodiert. Der Schrein ist wegen Tanzdarbietungen bei Touristen beliebt. Unter den Toten waren Chinesen und Malaysier. 120 Menschen wurden teils schwer verletzt. Die beiden waren in den Wochen nach dem Anschlag in Thailand festgenommen worden.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Angeklagten um Uiguren handelt, Angehörige einer ethnisch mit den Türken verwandten muslimischen Minderheit in China. Einer war mit einem gefälschten türkischen Pass unterwegs, der andere mit einem chinesischen Pass.

Nach den Ermittlungen war der Anschlag ein Racheakt, weil Thailand zuvor Uiguren ohne gültige Visa nach China abgeschoben hatte. In der Türkei wurde dagegen protestiert. China verdächtigt viele Uiguren als Separatisten und verfolgt sie. Die Angeklagten sollen einem Schlepperring angehören, der Uiguren aus China in die Türkei schleust. dpa/nd

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