Siege für Schempp und Hildebrand
Deutsche Biathleten erfolgreich in Hochfilzen
Nach dem ersten Dreifach-Triumph seit fast fünf Jahren freuten sich die deutschen Biathletinnen auf den Sieges-Champagner. »Im Teamhotel trinken wir ein Schlückchen«, kündigte Franziska Hildebrand in Hochfilzen am Freitag nach ihrem ersten Weltcupsieg an. »Das ist wie ein Traum, ich kann es noch nicht glauben.« Die 28-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld kam wie ihre Teamkolleginnen Maren Hammerschmidt als Zweite und Miriam Gössner auf Rang drei aus dem Jubeln gar nicht mehr raus.
Und weil auch Verfolgungs-Vizeweltmeisterin Laura Dahlmeier (Partenkirchen) bei ihrem Comeback prompt auf Rang sechs im Sprint lief, strahlte Bundestrainer Gerald Hönig mit der Sonne um die Wette. »Das sind Tage, wo einfach alles passt«, sagte er. Der letzte deutsche Dreifacherfolg stammt aus dem Februar 2011. »Seitdem hat sich viel geändert. Das Niveau ist um einiges höher geworden«, sagte Gössner.
Sie selbst ist nach ihrer langen Leidenszeit nach dem Fahrrad-Unfall im Frühling 2013 wieder voll dabei. Auch wenn sie von ihrer Teamkollegin aus Winterberg mit der Startnummer 106 kurz vor Schluss noch von Rang zwei verdrängte wurde. »Das ist einfach nur geil«, meinte die 26-jährige Hammerschmidt.
Für Franziska Hildebrand war der Erfolg Balsam auf die geschundene Sportlerseele. Sie war schon fast aus der Nationalmannschaft ausgemustert. »Das waren Erfahrungen, auf die ich auch hätte verzichten können. Es gab Momente, da wusste ich nicht, wie es weitergeht«, gab sie zu. Vor ihrem großen Sieg hatte sie sich zudem bitter über die Wahrnehmung ihrer Leistung in der Öffentlichkeit beklagt. »Ich stand halt immer ein bisschen im Hintergrund«, sagte sie. Die als »Ewige Zweite« geltende Hildebrand hatte nach 7,5 Sprint-Kilometern vor der ebenfalls fehlerfrei gebliebenen Hammerschmidt 15,1 Sekunden Vorsprung. Gössner musste einmal in die Strafrunde und lag 21 Sekunden hinter ihrer siegreichen Zimmerkollegin.
Den deutschen Erfolgstag machte wenige Stunden später Simon Schempp perfekt. Der Uhinger feierte im Sprint seinen insgesamt sechsten Weltcupsieg. Er setzte sich nach einer tadellosen Lauf- und Schießleistung vor dem Weltcupführenden Martin Fourcade durch und hatte nach zehn Kilometern 9,9 Sekunden Vorsprung auf den mit einem Fehler belasteten Franzosen. Dritter wurde der Norweger Tarjei Bö, der wie Schempp am Schießstand fehlerfrei agiert hatte. Benedikt Doll kan als Achter auch noch unter die besten Zehn. dpa/nd
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