Klassentreffen
18 Meistertitel, 208 Europapokalspiele - 25 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich acht ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Rostocks schwacher Moment
Sein Debüt auf der Trainerbank des F.C. Hansa Rostock hatte sich Christian Brand anders vorgestellt. Doch innerhalb von sechs Tagen konnte auch er dem Team nach den vielen Negativerlebnissen der vergangenen Monate noch nicht das Siegergen einpflanzen. Vor allem im Angriff war Hansa zu harmlos. Und so musste fast zwangsläufig ein Foulelfmeter herhalten, den Soufian Benyamina sicher zur Führung der zweiten Mannschaft von SV Werder Bremen verwandelte. Danach reichte im Abwehrverhalten aber ein schwacher Moment, den Bremen zum Ausgleich nutzen konnte. Damit bleibt Rostock auf Abstiegsplatz 18 hängen - das rettende Ufer ist allerdings nur einen Zähler entfernt. Zum Jahresabschluss kommt am Sonnabend Chemnitz an die Ostsee.
Chemnitz enttäuscht
Das Fazit von Kay-Uwe Jendrossek fiel eindeutig aus. «Wir sind alle sehr enttäuscht,. Wir wollten das Spiel gewinnen», sagte der Trainer des Chemnitzer FC nach dem mageren 1:1 gegen den VfR Aalen. Heimvorteil und eine frühe Führung nach zwei Minuten brachten nichts. «Nach dem 1:0 ist es uns nicht gelungen, zielstrebig und selbstbewusst aufzutreten», haderte Jendrossek. Zudem hätten die Verletzungen von Matti Steinmann und Kevin Conrad nicht dazu beigetragen, «dass unser Spielfluss besser wurde». Nach der Führung durch ein Eigentor des Aaleners Sebastian Neumann traf Jamil Dem nach einer knappen halben Stunde noch per Kopf die Latte. Das war es dann aber auch. Aalen hingegen traf noch zum Ausgleich.
Aues Erfolgsserie hält
Zum Rückrundenauftakt setzte Erzgebirge Aue seine Erfolgsserie fort. In Osnabrück reichte es zwar nur zu einem 0:0, aber Aue ist seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen. Coach Pavel Dotchev war «sehr, sehr zufrieden, wie die Mannschaft aufgetreten ist. Das war absolute Klasse.» Keeper Martin Männel musste zwar mehrfach retten, aber nach und nach kamen die Gäste besser in die Partie, und vor allem Mario Kvesic sorgte für viel Torgefahr. Nicky Adler meinte: «Wir haben nicht verloren, und das ist das Wichtigste.» Zugleich schaute er schon auf das Pokalachtelfinale am Dienstag zu Hause gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim: «Jetzt müssen wir die Speicher auffüllen und vielleicht schaffen wir ja noch eine Sensation.»
Halle überzeugt nur eine Halbzeit
Die erste Spielhälfte war die beste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben.« Halles Trainer Stefan Böger zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft im Spiel gegen den FC Energie Cottbus fast vollkommen zufrieden, beklagte aber wieder einmal die mangelnde Chancenverwertung. »Wenn du nach der ersten Hälfte mit drei oder vier Toren vorne liegst, wie wir es hätten schaffen können, dann kannst du dir auch hinten raus noch einen fangen«, sagte er. »Die Mannschaft und ich ärgern uns sehr.« Energie-Coach Vasile Miriuta sprach ebenfalls von einer »überragenden« ersten Halbzeit der Gastgeber, sah dann aber in der zweiten Spielhälfte seine eigene Mannschaft deutlich vorn. »Ich bin mit diesem Punkt zufrieden«, sagte Miriuta und verriet den Inhalt seiner Kabinenansprache. In der Halbzeitpause habe er seinen Spielern lediglich gesagt, dass er im zweiten Spielabschnitt eine andere Mannschaft auf dem Platz sehen wolle. Das und die Umstellung des Spielsystems habe dann dazu geführt, dass es doch noch zum Punktgewinn gekommen sei. »Laut geworden bin ich nicht«, versicherte der Fußballlehrer.
Dresden kann nicht mehr gewinnen
Der letzte Siegesjubel liegt sechs Wochen zurück: Dynamo Dresden hat auch das fünfte Spiel in Serie nicht gewonnen. »Fünf Unentschieden in Folge sind nicht zufriedenstellend, aber wie die Mannschaft damit umgeht, stimmt mich positiv«, sagte Trainer Uwe Neuhaus nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart II. Guliano Modica rettete in der 90. Minute wenigstens noch den einen Punkt. Dresden dominierte die Partie, klare Torchancen sprangen aber kaum heraus. Und die wenigen würden eben nicht genutzt, monierte Neuhaus, der seinem Team aber zu Gute hielt: »Nach dem Rückstand hat sie Charakter bewiesen.« dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.