Brandanschlag auf unbewohntes Asylbewerberheim
Feuer in geplanter Unterkunft in Stadtbergen / Ein Toter nach Brand in Flüchtlingsheim in Rosengarten / Zeugen: Explosion innerhalb des Gebäudes / Angriff auf Flüchtling in Höchstadt
Polizei klärt Steinwürfe auf Flüchtlingsunterkunft in Güstrow auf
Nach Steinwürfen auf eine Flüchtlingsunterkunft in Güstrow hat die Polizei zwei Tatverdächtige ermittelt. Eine 16-Jährige und ein 19-Jähriger aus Güstrow haben am 12. Dezember zunächst erfolglos versucht, mit einem Fußball die Überwachungskamera einzutreten. »Anschließend bewaffneten sie sich
mit Steinen und warfen auf Fensterscheiben des Gebäudes. Dabei gingen
zwei Scheiben zu Bruch«, so die Polizei in einer Mitteilung. Der Verdacht, »dass beide Beschuldigte die Tat beginnen, um ihrer politischen Gesinnung Ausdruck zu verleihen«, habe sich mittlerweile erhärtet, so ein Sprecher.
Angriff auf Flüchtlingsnotunterkunft in Zwickau
Unbekannte haben neben einer Flüchtlingsnotunterkunft in Zwickau mehrere Feuerwerkskörper gezündet. Die Flugbahn führte nach Angaben eines Wachschutz-Mitarbeiters in Richtung des ehemaligen Baumarktes, wie die Polizeidirektion Zwickau am Mittwoch mitteilte. Es kamen aber weder Menschen noch das Gebäude zu Schaden. Das Operative Abwehrzentrum hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen.
Tatverdächtige nach Brandanschlag in Altenburg festgenommen
Nach dem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im ostthüringischen Altenburg sind zwei Tatverdächtige vorläufig festgenommen worden. Die beiden Männer im Alter von 29 und 30 Jahren seien dem rechten Spektrum zuzuordnen, teilte die Polizei in Erfurt mit. Ob die Tat politisch motiviert war, sollen die weiteren Ermittlungen ergeben.
Am 7. Dezember war in der Flüchtlingsunterkunft in Altenburg, in der aktuell 70 Asylsuchende leben, ein Brand ausgebrochen. Zwei Kinderwagen waren zuvor angezündet worden. Durch die Rauchentwicklung wurden sieben Personen verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden, darunter ein sechs Monate alter Säugling.
Flüchtling in Merseburg von Gruppe bedroht
Ein Flüchtling ist in Merseburg (Sachsen-Anhalt) fremdenfeindlich beleidigt und bedroht worden. Am Bahnhof wurde er aus einer Gruppe heraus beschimpft, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch in Halle mitteilte. Außerdem sollen Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gezeigt und der 38-Jährige mit einer zerbrochenen Bierflasche bedroht worden sein. Die Polizei konnte die Gruppe am Dienstagabend noch am Bahnhof stellen. Die Männer und Frauen sind zwischen 16 und 27 Jahren alt und wurden vernommen. Auch der Flüchtling, der zwischenzeitlich in einen Zug nach Halle gestiegen war, wurde befragt. Der Staatsschutz ermittelt.
Angriff auf Flüchtling in Höchstadt
Am Montagabend wurde im bayerischen Höchstadt ein Flüchlting das Opfer eines offenbar fremdenfeindlichen Übergriffs. Wie infranken.de berichtet, erklärte der junge Mann gegenüber der Polizei, er sei auf offener Straße aus einer Gruppe von vier Personen heraus von einem ohne Anlass ins Gesicht geschlagen worden. Dabei erlitt er eine Mundverletzung. Während die Begleitung des Flüchtlings in die naheliegende Asylunterkunft flüchtete, ging das Opfer zunächst weiter Richtung Innenstatdt, wo er eine Polizeistreife traf.
Brandanschlag auf noch unbewohntes Asylbewerberheim in Stadtbergen
Unbekannte haben im bayerischen Stadtbergen (Landkreis Augsburg) eine noch unbewohnte Unterkunft für Asylbewerber anzuzünden versucht. An fünf verschiedenen Stellen an der Außenseite des Gebäudes sei mit Holzresten Feuer gelegt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Doch nur an einer Stelle entwickelte sich ein kleiner Brand, der offenbar von selbst ausging und lediglich geringen Schaden verursachte. Ansonsten blieb es bei Rußspuren.
In unmittelbarer Nachbarschaft des neu errichteten Gebäudes stehen bereits drei weitere von Asylsuchenden bewohnte Häuser. Die etwa 80 Menschen hatten offenbar nichts von der Brandstiftung mitbekommen. In dem betroffenen Haus sollten im Januar weitere Flüchtlinge einziehen. Die Polizei prüft daher nun ein fremdenfeindliches Motiv.
Ein Toter nach Brand in Flüchtlingsunterkunft in Rosengarten
Nach einem Brand in einer Unterkunft für Obdachlose und Flüchtlinge in der niedersächsischen Gemeinde Rosengarten im Landkreis Harburg haben Rettungskräfte in dem betroffenen Gebäude eine Leiche gefunden. Das gemeindeeigene Haus wurde in der Nacht auf Mittwoch durch das Feuer fast völlig zerstört, wie die Polizei mitteilte. Die Ursache für den Brand stand zunächst nicht fest.
Bei dem Toten handelt es sich möglicherweise um einen zunächst vermissten Bewohner. Über seine Identität machte die Polizei zunächst keine Angaben. 29 weitere Bewohner, unter ihnen 20 Flüchtlinge, konnten sich in Sicherheit bringen.
Nachbarn hatten gegen Mitternacht nach einer lauten Verpuffung oder Explosion in dem Gebäude die Feuerwehr alarmiert. Als die Rettungskräfte eintrafen, habe das Mehrparteienhaus bereits in Flammen gestanden, sagte ein Polizeisprecher. An den Löscharbeiten waren den Angaben zufolge rund 150 Einsatzkräfte beteiligt.
Die Bewohner wurden zunächst in ein nahe gelegenes Feuerwehrgerätehaus gebracht und dort und betreut. Im Verlauf des Vormittags sollten sie in umliegenden Notunterkünften untergebracht werden. Agenturen/nd
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