Nachfolger für »Tornado« wird gesucht

Forderung: Multinationale Projekte besser managen

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Das Verteidigungsministerium will im kommenden Jahr mit der Planung eines neuen Kampfflugzeuges beginnen, das den »Tornado« ersetzen soll. Man will in Gesprächen mit den europäischen Partnern herausfinden, welche Anforderungen an das neue Flugzeug, das möglicherweise bemannt wie unbemannt betrieben werden kann, zu stellen sind. Man muss das Fähigkeitsspektrum auch mit jenem Abstimmen, dass Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien der neuen Kampfdrohne zusprechen, deren Bau bereits beschlossen ist.

Entgegen allen Unkenrufen gerade vor Beginn des Bundeswehr-Syrieneinsatzes, ist der »Tornado« noch bis in die Mitte der 2030er Jahre einsetzbar. Die Maschinen werden systematisch modernisiert, derzeit richtet man die des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 in Büchel zum Transport modernisierter US-Atomwaffen um. Zudem holt man die für die Pilotenausbildung in den USA stationierten Maschinen zurück und wird dann vermutlich ein neues Geschwader in Dienst stellen.

Die »Tornados« wurden von Großbritannien, Italien und Deutschland gebaut. Das Gemeinschaftsverfahren bot reichlich Grundlagen für Reibereien. Noch komplizierter läuft es mit dem »Eurofighter« an dem neben den genannten Staaten auch Spanien mitbaut. In einem Strategiepapier werden daher Empfehlungen gegeben, wie multinationale Rüstungsprojekte besser gestaltet werden können. Eine Nation - bei den Drohnen ist es Deutschland - soll die Projektverantwortung übernehme. Die Zulieferungen erfolgen nicht mehr nach Länder-Proporz sondern nach Fähigkeiten. Zudem sollen die Militärs der Bestellerländer sich auf einheitliche Anforderungen an Waffensysteme einigen. Die Erfahrung sagt, dass diese Koordinierung womöglich nicht minder kompliziert ist, als die Konstruktion einen Jets.

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