Aktivisten: Keine Brennelemente an belgische »Schrott-AKW«!
Offener Brief an Unweltminister von Bund und Ländern / AKW Doel seit 2014 bereits zehnmal mit Brennelementen aus Deutschland beliefert
Berlin. Mit einem offenen Brief haben sich Anti-Atomkraft-Initiativen an die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und die Landesumweltmister Remmel und Wenzel aus NRW und Niedersachsen gewandt: Sie fordern, die Lieferung von Brennelementen an die störanfälligen belgischen Atomkraftwerke, insbesondere Doel 3 und Tihange 2, zu stoppen. Laut der aktuellen Genehmigungsliste des Bundesamtes für Strahlenschutz, das Bundesumweltministerin Barbara Hendricks untersteht, sei das AKW Doel seit 2014 bereits zehnmal mit Brennelementen aus Lingen beliefert worden. Und bis 2017 seien weitere 5 Lieferungen genehmigt. Aus Sicht der Atomkraftgegner ist das heuchlerisch: Deutsche Politiker sorgen sich um die Sicherheit der belgischen AKW, diese würden aber gleichzeitig aus Deutschland mit Brennelementen beliefert.
Das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz fordern gleichzeitig, sich konsequenter für die Stilllegung der belgischen AKW, insbesondere Doel 3 und Tihange 2, einzusetzen, »um das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit für die Bevölkerung sicherzustellen«. Und kündigen an, es im Zweifel nicht bei offenen Briefen zu belassen: »Sollten wir von Brennelemente-Transporten aus Lingen nach Doel erfahren, werden wir diese mit kreativen Protesten begleiten und uns für unser Recht auf körperliche Unversehrtheit ein- bzw. hinsetzen!« nd/stf
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.