«Unglaublich barbarischer Krieg»

Auch türkische Journalisten in Kurdistan in Gefahr

  • Ismail Küpeli
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Krieg im kurdischen Teil der Türkei nimmt an Härte und Intensität zu. «Laut der türkischen Menschenrechtsvereinigung sind in 19 Städten 58 Mal Ausgangssperren verhängt worden. Etwa 200 000 Menschen sind davon betroffen. In den Gebieten herrschte und herrscht ein unglaublich barbarischer Krieg. Ganze Städte wurden permanent mit Artillerie und Panzern beschossen», erklärte Alp Kayserilioglu am Donnerstag gegenüber «nd». Kayserilioglu, Schriftsteller aus Istanbul, ist derzeit in den Kriegsgebieten im Südosten der Türkei unterwegs.

Nicht allein wegen des Krieges ist diese Tätigkeit gefährlich. «Man braucht gar nicht mehr besonders kritisch zu sein als Journalist in diesem Land, um Ärger zu bekommen. Der Chefredakteur der angesehenen Istanbuler Tageszeitung ›Cumhuriyet‹, Can Dündar, sitzt auf Grund seiner regierungskritischen Haltung im Gefängnis.

In den kurdischen Teilen sehe es natürlich um einiges schlimmer aus, berichtet Kayserilioglu. Es seien ohnehin meist linke oder kurdische Journalisten, die dort arbeiten. Und sie werden in der Regel behandelt wie Feinde, oft willkürlich inhaftiert und gefoltert, manchmal sogar beschossen. Erst am Mittwoch sei ein Kollege vom Fernsehsender IMC von einer Kugel im Bein getroffen worden, als das Militär auf eine zivile Delegation in Cizre das Feuer eröffnete. Auch Kayserilioglus Journalistenteam sei mehrmals Verhaftungen und anderen Schikanen ausgesetzt gewesen.

Das vollständige Interview ist lesbar unter: dasND.de/987347

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