Trump will nicht an Fernsehdebatte teilnehmen
US-Milliardär: Moderatorin ist voreingenommen / Debatte mit Megyn Kelly vom erzkonservativen Sender Fox sorgte 2015 für Eklat
Des Moines. Der US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will nicht an der letzten Fernsehdebatte der Republikaner vor der Vorwahl in Iowa teilnehmen. Als Grund nannte der umstrittene US-Milliardär am Mittwoch in einer Erklärung, dass die Moderatorin der Debatte auf dem konservativen Fernsehsender Fox News voreingenommen gegen ihn sei. Trump erkenne »einen schlechten Deal«, wenn er einen sehe, hieß es. Er werde sich nicht auf »Spiele« einlassen.
Genauer liest sich das, in einem seiner meist sehr großspurigen Statements, welches er auf Twitter veröffentlichte, so:
»Als jemand, der mit «Die Kunst des Erfolgs» eines der bestverkauften Wirtschaftsbücher aller Zeiten geschrieben geschrieben hat, der ein unglaubliches Unternehmen aufgebaut hat, dem einige der wertvollsten und ikonischsten Gebäude der Welt gehören und als jemand mit einem Vermögen von vielen Milliarden Dollar, erkennt Mr. Trump ein schlechtes Geschäft, wenn er es sieht.«
»Ich glaube nicht, dass sie mich fair behandeln kann. Und ich bin kein großer Fan von ihr«, sagte Trump dem Sender CNN mit Blick auf die Fox-News-Reporterin Megyn Kelly. Diese hatte Trump bei der ersten Debatte im August mit scharfen Fragen zugesetzt. Anschließend hatte der für seine verbalen Entgleisungen bekannte Immobilienmogul nahegelegt, dass sie ihn unfair behandelt habe, weil sie ihre Periode gehabt habe.
Der Intendant von Fox News, Roger Ailes, stellte sich angesichts der neuen Kritik hinter seine Reporterin. »Megyn Kelly ist eine exzellente Journalistin und der gesamte Sender steht hinter ihr«, sagte Ailes der »Washington Post«. In einer Erklärung schrieb der Sender, mit Ultimaten verstoße Trump gegen journalistische Standards. Trump sei bei der Debatte willkommen und werde fair behandelt, doch könne er der Moderatorin nicht die Fragen diktieren.
An der Fernsehdebatte der Republikaner nehmen die Senatoren Ted Cruz und Marco Rubio, sowie der frühere Neurochirurg Ben Carson und Floridas früherer Gouverneur Jeb Bush teil. Es ist die letzte Debatte vor der Vorwahl in Iowa am kommenden Montag, mit der der lange Reigen der Vorwahlen zur Bestimmung der Kandidaten von Republikanern und Demokraten für die Präsidentenwahl im November beginnt. AFP/nd
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