Journalisten bei AfD-Aufmarsch angegriffen

Kamerateam bei rechter Kundgebung in Magdeburg verletzt / Mutmaßlicher Täter festgenommen - und am gleichen Abend freigelassen / Journalistenverband fordert besseren Schutz

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Bei einer AfD-Demonstration in Magdeburg sind Journalisten angegriffen worden. Das Kamerateam wurde aus der Menge heraus mit Pfefferspray attackiert, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. Die Journalisten wurden medizinisch versorgt. Der mutmaßliche Täter sei vorläufig festgenommen worden, ihn erwarte eine Strafanzeige wegen Körperverletzung. Ein 19-Jähriger ist nach einem Angriff auf Journalisten bei einer AfD-Demonstration in Magdeburg wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Mann, der vorläufig festgenommen worden war, kam bereits am Mittwochabend frei, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte. Zu der Demonstration der Rechtspartei waren laut Polizei rund 600 Teilnehmer gekommen. Mitte Dezember waren es noch 750 gewesen, im November rund 1500. An einer Gegendemonstration beteiligten sich nach Polizeiangaben 150 Menschen.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte einen besseren Schutz von Berichterstattern. »Wir hoffen, dass die Sicherheitsbehörden und die Justiz die Zeichen der Zeit erkannt haben«, erklärte DJV-Bundeschef Frank Überall am Donnerstag in einer Mitteilung. »Der gestrige Angriff zeigt, dass das Thema Sicherheit für Journalisten weiterhin auch ein politisches Thema bleiben muss und Gespräche mit Innenpolitikern nötig sind.« Pressefreiheit sei nicht verhandelbar. Auf der Internetseite www.augenzeugen.info veröffentlicht der DJV seit einigen Wochen Berichte über Angriffe auf Journalisten. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.