»In Berlin ist man unbelehrbar«
Griechischer Überlebender von NS-Massaker fordert automatische Entschädigungen nach Kriegsverbrechen und Angriffskriegen
Berlin. Der Überlebende des NS-Massakers im griechischen Distomo von 1944, Argyris Sfountouris, fordert Deutschland zur Aufarbeitung von Verbrechen aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Die Bundesregierung behaupte noch heute, dass es sich bei den Massakern der Wehrmacht in Griechenland nicht um Kriegsverbrechen und NS-Unrecht gehandelt habe, sondern um Maßnahmen im Rahmen der Kriegsführung. »Sie hat nie eine andere Position eingenommen oder sich gar entschuldigt«, kritisiert Sfountouris im Interview mit »neues deutschland«. »In Berlin ist man unbelehrbar und man hält es nicht für nötig, etwas zu ändern, weil man mit der praktizierten Machtpolitik scheinbar alles durchsetzen kann«, so der 75-Jährige.
Nach Meinung Sfountours hat dieser Umgang mit der Geschichte Auswirkungen auf die heutige Zeit: »Wenn man die deutschen Kriegsverbrechen nicht zu Ende diskutiert und vor allem das schuldige Land nicht Farbe bekennt und Entschädigungen zahlt, dann hat es bei entsprechenden Anklagen gegen andere Länder keine Glaubwürdigkeit mehr.« Er fordert daher, dass Angriffskriegen und Kriegsverbrechen automatisch Entschädigungen folgen. »Dann würden sich Kriege nicht mehr lohnen. Denn der Grund für Kriege war in der Menschheitsgeschichte immer Profitstreben«, sagt Sfountouris. Das vollständige Interview lesen sie in der »nd«-Dienstagsausgabe. nd
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