Noch immer nicht vereint

Bei der Kita-Betreuung hängt der Osten den Westen weiterhin deutlich ab

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes besuchte im Osten Deutschlands zum Stichtag 1. März 2015 mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren eine Kita. Im Westen waren es nur 28 Prozent.

Wiesbaden. Bei den in die Erhebung einbezogenen Kindern in Kindertagesbetreuung handelt es sich um tatsächlich zum Stichtag 1. März 2015 betreute Kinder. Nach diesem Stichtag geschaffene oder genehmigte Plätze sind nicht berücksichtigt.

Die hohe Betreuungsdichte wurde in 68 der insgesamt 77 Landkreise und kreisfreien Städte in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) festgestellt. Die weitere Auswertung nach Landkreisen zeigt noch stärkere regionale Unterschiede, wie aus der am Dienstag in Wiesbaden veröffentlichten Statistik hervorgeht. Die bundesweit höchste Betreuungsquote für unter Dreijährige hat der Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt mit 63,1 Prozent. Am wenigsten sind es im Landkreis Berchtesgadener Land (Bayern) mit 13 Prozent.

Bei Kindern unter zwei Jahren hatten am Stichtag alle 77 ostdeutschen Kreise eine Betreuungsquote von mindestens 77 Prozent. Dieser Wert wurde in Westdeutschland nur von elf der insgesamt 325 Kreise erreicht. In Brandenburg an der Havel muss man Zweijährige, die nicht in einer Tagesbetreuung sind, fast mit der Lupe suchen: Die Betreuungsquote liegt bei 98,8 Prozent.

Bei Einjährigen lag die Betreuungsquote im Osten nur in einem Kreis unter 50 Prozent. Im Westen kamen nur fünf von 325 Landkreisen auf eine solche Quote. Spitzenreiter bei der Betreuung von Einjährigen ist Frankfurt (Oder) mit 83,9 Prozent. Einigkeit herrscht in der Auffassung, dass Kinder in den ersten zwölf Lebensmonaten zu Hause betreut werden sollten. Zwar ist die Betreuungsquote bei Babys in den neuen Ländern doppelt so hoch wie in den alten, sie ist aber überall gering - im Osten liegt sie in dieser Altersgruppe bei 4,1 und im Westen bei 2,3 Prozent. dpa/nd Kommentar Seite 4

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.