Scharfe Kritik an OB Methlings Kahlschlagplan

Streichung von Schauspiel und Tanz am Rostocker Volkstheater empört Opposition und Bühnen-Genossenschaft

  • Lesedauer: 2 Min.
Rostocks Oberbürgermeister Methling wollte einen Schlussstrich in der Debatte zur Zukunft des Volkstheaters ziehen. Aber gegen seinen Plan, Schauspiel und Tanz zu streichen, formiert sich Widerstand.

Schwerin. Der Gesellschafterbeschluss zum Spartenabbau hat den Streit um die Zukunft des Rostocker Volkstheaters noch einmal zugespitzt. Am Tag nach der Bekanntgabe gibt es vor allem Kritik. Die oppositionelle LINKE-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns lehnte die Pläne zur Umwandlung des Rostocker Volkstheaters in ein Opernhaus ab. Mit einem Handstreich habe Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) »die Zukunft des Volkstheaters festgelegt und damit vorläufig das Ende einer Ära verfügt«, erklärte der Kulturexperte der Linksfraktion, Torsten Koplin, in Schwerin. Das traditionsreiche Vier-Sparten-Haus werde auf zwei Sparten reduziert, Schauspiel und Tanz fielen weg. Damit unterwerfe sich Methling den politischen Erpressungen der SPD/CDU-Landesregierung und missachte die Bürgerschaft. Wie Koplin wandte sich auch die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) gegen den maßgeblich von Methling mit vorangetriebenen Beschluss der Gesellschafterversammlung des Volkstheaters. Darin wird die Theatergeschäftsführung beauftragt, das Strukturmodell mit einem eigenen Ensemble bei Musiktheater und Orchester weiterzuentwickeln. Allerdings sollen auch künftig Schauspiel und Ballett angeboten werde, vermutlich durch Gastspiele. Der Entschluss werfe mehr Fragen auf, als er Antworten gebe, stellte GDBA-Präsident Jörg Löwer fest. Übersehen werde, »dass es Menschen sind, deren Arbeitsplätze zusammen mit den Sparten wegfallen. Dieser Personalabbau ist nicht hinnehmbar und trifft auf unseren entschiedenen Widerstand«, kündigte Löwer an.

Einer permanent wachsenden Universitätsstadt nur noch ein Opernhaus zu verpassen, sei rückwärtsgewandt, sagte Koplin. Ob mit dieser fragwürdigen Entscheidung nun der in Aussicht gestellte Theaterneubau komme, bleibe abzuwarten. dpa/nd

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