CDU-Minister rügt Rostocks Sozialsenator

Streit um Finanzierung einer 24-Stunden-Kita

  • Lesedauer: 2 Min.

Wegen Geldmangels und aus Sorge um das Kindeswohl will Rostocks Sozialsenator Steffen Bockhahn (LINKE) eine Kindertagesstätte mit 24-Stunden-Betreuung nicht genehmigen. Mecklenburg-Vorpommerns SPD/CDU-Landesregierung reagiert verärgert.

Für Kinder, deren Eltern im Schichtdienst arbeiten, hat die Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik (GGP) in Rostock eine 24-Stunden-Kindertagesstätte eingerichtet. Seit Oktober 2015 sollte Rund-um-die-Uhr-Betreuung angeboten werden. Doch bislang hat die Kita nur von 6 bis 19 Uhr geöffnet. Grund: Die Stadt will das Konzept nicht genehmigen.

Knappe Kassen, so heißt es, erlauben es Rostock nicht, den Betrieb der Kita zu unterstützen. Auf Hilfe der Kommune hatten Eltern und GGP gehofft, um die Beiträge zu senken. Die Stadt verweist auf das Land als Projektpartner. Das Land aber verweigert Geld und betont, die Partnerschaft beziehe sich nur auf die Planung der Kita.

Laut Sozialsenator Bockhahn gibt es auch fachliche Bedenken. Es sei nicht gut, wenn die Kleinen so lange in der Kita sind, dass die Beziehung zu den Eltern leiden könnte. Innenminister Lorenz Caffier (CDU erinnert: Die Polizei, deren Kräfte viel Schichtdienst leisten, habe sich besonders für das neue Kita-Angebot eingesetzt. »Die Verweigerungshaltung des Sozialsenators ist für mich nicht nachvollziehbar«, so der Politiker. Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) sagt zur Geldfrage: Mit der in Aussicht gestellten Förderung des Bundes über das »Kita-Plus-Programm« könne der Elternbeitrag erheblich gesenkt werden. In Schwerin gibt es bereits zwei 24-Stunden-Kitas. Die Nachfrage nach diesem Angebot ist hoch. haju

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