Umgefragt im Jammertal

Markus Drescher über Demoskopie und politische Arbeitsverweigerer

Das Vertrauen der Bevölkerung in Politik, Regierung, Demokratie, Kanzlerin und vor allem deren Flüchtlingspolitik sinkt, steigt, bleibt unverändert. Lernt man aus Umfragen. Derzeit gefühlt im Stundentakt gibt es davon neue. Die Schlagzeilen werden von der Fragestellung bestimmt. Zum Beispiel: So und soviel Prozent sind mit der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel unzufrieden. Warum aber die Befragten unzufrieden sind, bleibt offen. Sind das alles Menschen, die es mit Pegida, Seehofer, diversen Sozialdemokraten halten, und Merkel für ihr »Wir schaffen das« verdammen? Oder sind es doch auch die, die Asylrechtsverschärfungen am Fließband und die Umsetzung noch jeder so dummen und nutzlosen Idee nach dem Motto »Hauptsache irgendwas gegen Flüchtlinge« ablehnen? Man weiß es nicht.

Wäre aber wichtig. Denn was hängenbleibt von diesem Umfrageunwesen sind die Stichworte Merkel, Flüchtlinge, Unzufriedenheit - Futter für die gesamte Riege der politischen Arbeitsverweigerer, die von Mikro zu Mikro und Talkshow zu Talkshow rennen, um herumzugreinen wie überfordert sie doch sind. Das wiederum nicht ohne Wirkung aufs Publikum, die dann mit der nächsten Umfrage ihre Bestätigung zu finden scheint. Dennoch sollte es noch eine einfache letzte Befragung geben: Haben Sie auch die Schnauze voll von dem »Wir schaffen das nicht«-Gejammer?

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.