Brandanschlag auf Asylunterkunft in Löbau

Sicherheitsdienst kann Flammen löschen / Zwei Verdächtige festgenommen / Männer urinieren auf NSU-Mahnmal in Nürnberg

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In Löbau im Landkreis Görlitz haben zwei Männer einen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt. Wie die Polizei mitteilte, konnten die Brandsätze von einem Sicherheitsdienst gelöscht werden, bevor die Flammen auf das Gebäude übergreifen konnten. Es wurde niemand verletzt. Der Staatsschutz ermittelt.

Ein Foto, das via Facebook veröffentlicht wurde, ist Anlass für den Staatsschutz in Nürnberg zu ermitteln: Laut »Bayerischer Rundfunk«zeigt es drei Männer von hinten, die offenbar auf ein NSU-Mahnmal urinieren. Die Männer sind nicht zu erkennen. Das Bild war laut BR am Mittwoch auf einem Facebook-Profil veröffentlicht worden, versehen mit der Aufschrift: »Wir pissen drauf«. Die Seite ist mittlerweile gesperrt.

Fünf junge Männer, die einen Asylbewerber bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt und getreten haben sollen, müssen sich seit Freitag in Heinsberg (NRW) vor Gericht verantworten. Die jungen Männer sollen schon davor in wechselnder Beteiligung Flüchtlinge bedroht und belästigt sowie den Hitlergruß und eine Fahne mit Hitlerbild gezeigt haben. Die 18 und 19 Jahre alten Männer stehen wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung, Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen und Bedrohung vor dem Amtsgericht Heinsberg.

Vor einem Jahr sollen sie auf drei Asylbewerber an einer Bushaltestelle im Kreis Heinsberg eingeschlagen haben, unter anderem mit einem Teleskopschlagstock. Als einer der drei zu Boden ging, sollen sie ihn noch mit Springerstiefeln getreten haben, bis er das Bewusstsein verlor. Der Vater eines Angeklagten, der seinen Sohn eigens zu der Prügelei gefahren haben soll, muss sich wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung verantworten.

In Clausnitz (Sachsen) hat ein Mob am Donnerstagabend die Ankunft eines Busses mit Flüchtlingen blockiert. Während in dem Bus verängstigte Frauen und und Kinder zu sehen sind, skandiert eine wütende Masse aus rund einhundert Menschen »Wir sind das Volk!« Die Flüchtlinge trauen sich nicht aus dem Bus auszusteigen, auf dem in der Fahrtzielanzeige auch noch »Reisegenuss« steht. Der Moderator Jan Böhmermann twitterte ein kurzes Video von dem Vorfall. Agenturen/nd

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