Brandanschlag auf Asylunterkunft in Löbau
Sicherheitsdienst kann Flammen löschen / Zwei Verdächtige festgenommen / Männer urinieren auf NSU-Mahnmal in Nürnberg
Berlin. In Löbau im Landkreis Görlitz haben zwei Männer einen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt. Wie die Polizei mitteilte, konnten die Brandsätze von einem Sicherheitsdienst gelöscht werden, bevor die Flammen auf das Gebäude übergreifen konnten. Es wurde niemand verletzt. Der Staatsschutz ermittelt.
Ein Foto, das via Facebook veröffentlicht wurde, ist Anlass für den Staatsschutz in Nürnberg zu ermitteln: Laut »Bayerischer Rundfunk«zeigt es drei Männer von hinten, die offenbar auf ein NSU-Mahnmal urinieren. Die Männer sind nicht zu erkennen. Das Bild war laut BR am Mittwoch auf einem Facebook-Profil veröffentlicht worden, versehen mit der Aufschrift: »Wir pissen drauf«. Die Seite ist mittlerweile gesperrt.
Fünf junge Männer, die einen Asylbewerber bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt und getreten haben sollen, müssen sich seit Freitag in Heinsberg (NRW) vor Gericht verantworten. Die jungen Männer sollen schon davor in wechselnder Beteiligung Flüchtlinge bedroht und belästigt sowie den Hitlergruß und eine Fahne mit Hitlerbild gezeigt haben. Die 18 und 19 Jahre alten Männer stehen wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung, Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen und Bedrohung vor dem Amtsgericht Heinsberg.
Vor einem Jahr sollen sie auf drei Asylbewerber an einer Bushaltestelle im Kreis Heinsberg eingeschlagen haben, unter anderem mit einem Teleskopschlagstock. Als einer der drei zu Boden ging, sollen sie ihn noch mit Springerstiefeln getreten haben, bis er das Bewusstsein verlor. Der Vater eines Angeklagten, der seinen Sohn eigens zu der Prügelei gefahren haben soll, muss sich wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung verantworten.
In Clausnitz (Sachsen) hat ein Mob am Donnerstagabend die Ankunft eines Busses mit Flüchtlingen blockiert. Während in dem Bus verängstigte Frauen und und Kinder zu sehen sind, skandiert eine wütende Masse aus rund einhundert Menschen »Wir sind das Volk!« Die Flüchtlinge trauen sich nicht aus dem Bus auszusteigen, auf dem in der Fahrtzielanzeige auch noch »Reisegenuss« steht. Der Moderator Jan Böhmermann twitterte ein kurzes Video von dem Vorfall. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.